♥-lich willkommen auf meinem Blog. Wenn ich mich kurz vorstellen darf, ich heiße Lena und komme aus Hessen. Ich hoffe euch gefallen meine Posts.

Sonntag, 8. Juni 2025

Neue Erkenntnisse

Ich weiß, dass mein Leben nie einfach gewesen ist. Seit ich Denken kann umgibt mich etwas, das andere nicht haben, irgendeine Art Aura schätze ich, aber in jedem Fall etwas Mysteriöses. Zum einen finde ich das cool, denn viele Menschen fühlen sich dadurch wie magnetisch angezogen und besondere Verbindungen können entstehen. Zum anderen passieren mir zudem Dinge, die unter normalen Bedingungen nicht passieren sollten, von denen manche nur in Büchern oder Filmen hören oder hiervon im Blog zu lesen ist. Wenn ich sage, dass meine Stille zweierlei bedeuten kann; ein absolutes Hoch oder das komplette Gegenteil, weiß man zumindest, es handelte sich um eine äußerst transformative Periode. Und welche Einsichten diese mit sich brachte, darum geht es jetzt. 

Außenstehende haben nur bedingt Zugang zu meiner emotionalen Seite, wer mich kennt, kann sich grob denken, wie es in meinem Inneren aussieht, aber bloß ich selbst habe volle Kenntnis darüber. In Wahrheit sieht es so aus, dass ich gerne romantisiere, es jedoch versuche nicht durchscheinen zu lassen, denn wenn jemand weiß, wie mich ab und zu Gefühle leiten, dann könnte er mir gefährlich werden. Edgar Allan Poe schrieb einst in seinen Briefen: "I was never really insane, except on occasions where my heart was touched" und das sollte auch besser niemand mitbekommen. Für mich mich sind solche Momente sehr rar, da ich mich als verschlossen wahrnehme und Nähe mag ich auch nicht sonderlich. Auch nicht gegenüber Freuden, aber schon gar nicht bei Fremden, ich kann zwar extrovertiert sein, doch ich sehe keinen Nutzen darin. Ich verstehe das Konzept dahinter nicht, um jeden Preis nach Aufmerksamkeit und Anerkennung von Außen zu streben, simpel ausgedrückt; es gibt mir nichts. Meine Zurückhaltung macht für mich weitaus mehr Sinn, eine gewisse Nüchternheit, die damit verbunden ist. Noch nie bin ich ein Mensch gewesen, dem die Bestätigung meiner Meinung oder meines Selbstbildes wichtig war, weder im realen Leben noch online. Ich schreibe für mich und poste für mich, eben das, was ich mir Lustiges, Nettes oder Lehrreiches zurechtlege und festhalten möchte, schon immer. Es ist deshalb schwierig für mich, in diese Richtung kritisiert zu werden, schlimmer noch, unterstellt zu bekommen, es sei doch "so". Blöderweise geht mit Echtheit und Authentizität einiges Negatives einher, diese Art reizt und provoziert die Leute noch deutlich mehr, als eine aufgesetzte Fassade, die eine bestimmte Wirkung auf den Rezipienten beabsichtigt. Aus Gründen habe ich viele Bewunderer, aber bin auch des Öfteren zur Hassperson oder zum Zentrum einer Obsession geworden. 

Es fällt mir seit eh und je schwer, meinen Part in allem zu identifizieren, oder herauszufinden, was ich verändern könnte, außer mich weiter von allem und jeden abzukehren oder wenn überhaupt, oberflächliche Bindungen einzugehen. Tatsächlich  gehe ich aktiv Begegnungen und Gesprächen aus dem Weg, ignoriere Nachrichten und Kommentare, um bloß keine Konfrontationen mit den Fantasien irgendwelcher Personen zu erleben, denn dafür habe ich zu oft einen Denkzettel bekommen. Wofür? Dafür, nichts objektiv falsch gemacht zu haben und augenscheinlich doch ein Talent zu besitzen, in die schrägsten Situationen und Stories hineinzugeraten, einfach weil ich, ich bin. Ein Mensch mit Charakter und Geschichte zu sein reicht, besonders als Frau, das musste ich wohl final einsehen, wollte ich bloß lange nicht, weil ich dachte, in eine ungesunde Denkweise zu geraten, wobei diese letztlich dem Selbstschutz dient. Ich wünschte mir, ich wäre manchmal weniger ich gewesen, hätte stattdessen eine unangenehmere überheblichere Seite rausgelassen, ein bisschen mehr geschauspielert, gelogen oder für künstliches Drama gesorgt, wie andere das tun. Aber ich war immer "bei mir", habe danach gehandelt, wie ich denke, so gedacht, wie ich fühle, nicht wie Dritte mich verstehen könnten, missverstehen würden. Das war mein größter Fehler, heute nenne ich mich naiv, wenn auch nicht im eigentlichen Sinn. Aber ich habe definitiv zu wenig berücksichtigt, dass die Menschheit nicht an meinem Maß zu messen ist, sondern eigene Deutungen entwirft, die meinen widersprechen und diese sind zu Problemen geworden, für die ich mich anfangs nicht in der Verantwortung sah. Ich will partout nicht sein, was andere aus mir machen, sagt mir beispielsweise jemand etwas über mich, dann weiß ich sofort, ob es wahr ist und wenn nicht, dann werde ich mich verteidigen, ja, ich werde alles dafür geben, jenen Fehler im Kopf meines Gegenübers aus der Welt zu schaffen und anstelle dessen, meine Version verständlich darzulegen. Trotz meiner zugegebenen Stur- und Beharrlichkeit, klappt das nicht gut und nicht immer, ich mag diesen Kontrollverlust nicht. 

Wirklich unangenehm wird es, wenn die fälschliche Interpretation meines Selbst bei einem mir sehr nahestehenden Individuum auftritt, das ist wirklich das, was mich am ehesten in den Wahnsinn treibt. Ich weiß, es passiert nur einmal in zehn Jahren, aber es gibt exklusive Empfindungen in mir, die sich auf eine Person richten. Bindungen solcher Tiefe besitzen immer eine Dimension, die mich ins Straucheln bringt, besonders dann, wenn es darum geht, gewisse Ansichten abzuwehren, ohne mich wirklich von ihnen erschüttern zu lassen. Abwegig sind mir Konzepte wie emotionales Aushungern, Missgunst, Machspiele, Racheakte oder Betrügereien. Ich möchte weinen, wenn du deine Brotdose auf der Arbeit vergessen hast, ich kenne deinen gebrochenen Knochen als Kind... ich hab dich in meinen Armen gehalten und du denkst, das... von mir? Was es auch ist, das nicht meiner Version von Liebe entspricht, d.h. in Abkehr steht zu moralischem Handeln, viel Geduld, Vertrauen, Austausch bei Problemen statt Schweigen und der Gewissheit, zu bleiben, kränkt mich durchaus sehr. Ich muss die Liebe leben, die ich möchte, aber scheinbar auch ein bisschen damit abschließen, zu erwarten, dass ein Partner diese genauso erwidert, denn jeder richtet sich nach seiner eigenen Perzeption. Keine ist "die richtige" oder perfekt, aber immer ein Ausdruck oder Abbild der dahintersteckenden Persönlichkeit und ihrer Erfahrungen. Letztere ist der Auslöser, wieso von Grund auf liebevolle Menschen von den gängigen Werten nicht mehr überzeugt sind. Ich auch nicht, würde ich mich nach meiner vorherigen Beziehung richten, aber ich lese zu viele Gedichte und romantisiere meinen ganzen Alltag, haha. Angeblich sollte man sich jemanden suchen, der die selbe "love language" spricht, aber ich tue das nicht, weil meine Sprache manchmal zu kompliziert ist. Bis auf die allgemeingültigen Werte, mit denen ich mich durchaus identifizieren kann, agiere ich selbst auch untypisch, gerade weil mich bspw. offensichtliche Intimität schüchtern werden lässt. Die Tatsache, dass ich mich "eher" verschachtelt und analytische ausdrücke, aber eigentlich etwas total Deutliches zum Ausdruck bringen möchte, spiegelt sich in meinen zwischenmenschlichen Aufeinandertreffen. Vielleicht bin ich gar nicht so einfach zu lesen, wie ich es immer angenommen habe. Und wenn doch und ich das Reduzierte abgelegt habe, dann herzlichen Glückwunsch, du warst der eine in zehn Jahren.