♥-lich willkommen auf meinem Blog. Wenn ich mich kurz vorstellen darf, ich heiße Lena und komme aus Hessen. Ich hoffe euch gefallen meine Posts.

Mittwoch, 27. März 2024

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Um ganz ehrlich zu sein... die 2024 Bingo-Karte ist ein bisschen überraschender als ich sie mir vorgestellt hatte, aber ich habe entschieden mich nicht zu beschweren. Bekanntermaßen war es doch stetig mein Wunsch, dass mein Leben noch eine abenteuerliche Wendung nimmt. Meistens schrieb ich zwar halbwegs zufrieden mit meinem intakten Alltag und den bestehenden Beziehungen gewesen zu sein, mich auch gerne ein paar Jahre darauf ausgeruht zu haben, doch dann gab es ebenso die Momente, in denen ich mich regelrecht flehen hören konnte, niemals in eine Starre der Durchschnittlichkeit, Normalität oder schlichten Langeweile zu rutschen, wie es im Endeffekt durchaus manchmal der Fall gewesen ist. Aber genug der Eingeständnisse, Ich wäre ja schließlich nicht Ich, wenn nicht immer wieder etwas völlig Unvorhergesehenes passiert, welches mich in kurzweilige Panik versetzt und nach einem kleinen Aus-Den-Fugen-Geraten für die nächste erzählenswerte Storyline sorgt. Lasst es mich wie folgt ausdrücken; in den letzten Wochen ist wahrscheinlich ähnlich viel passiert wie in den letzten drei Jahren zusammengenommen. Gut. Schlecht. Mittel. Besser als gedacht. Lustig. Freudig. Interessant. Ohne Stillstand oder Verschnaufpause. Mitte zwanzig, das Alter, in dem andere allmählich zur Ruhe kommen, ist für mich sowohl der Anfang einer großen Veränderung in allen Bereichen, die Herausforderung des Chaos und des Nicht-Bekannten, als auch eine Zeit voll Spaß und wirrer Gedanken. Zu meiner Zufriedenheit macht der Fakt, dass es endlich April wird das ganze Durcheinander noch um einiges erträglicher, denn sobald die ersten Magnolien Blüten blühen beginnt mein Lieblings-Abschnitt des Jahres, normalerweise einhergehend mit den milden angenehmen Temperaturen, sowie mit endlich mehr Sonne und Licht. Verrückt, wie sich vieles abrupt ändern kann und das Leben doch nie einen Halt einlegt, es geht einfach weiter. Und wer in ein düsteres Loch gefallen ist und bloß darauf wartet, dass es an einem vorbeizieht, den möchte ich nicht beneiden. 

"Irgendwie fand ich dich schon das erste Mal, als ich dich gesehen habe, toll", sagst du und schaust mich aus den hellbraunen Bernsteinaugen lächelnd an. Ich lächle zurück, nehme die Hand, die du mir seit ein paar Sekunden hinstreckst und weiß, dass jetzt alles richtig ist für den Moment. 

Mittwoch, 31. Januar 2024

Manchmal passiert viel, ohne, dass viel passieren muss.
Ja, vielleicht lässt es sich so am besten ausdrücken.

Einen Monat später ist mein Leben schon wieder ganz anders, das komplette Gegenteil von dem, wie ich es mir noch im Dezember hätte ausmalen können. Sitze übermüdet in der Küche, gestern ist es wieder spät geworden, an einem scheinbar gewöhnlichen Tag unter der Woche. Bis mitten in der Nacht hinein war ich wach, aber ich wollte partout nicht schlafen gehen. Woran das lag? Ich erklärte jemanden auf der anderen Seite der Welt etwas über die deutsche Sprache, die er gerade lernt, für einen Job in Aussicht, vielleicht. "Es tut mir Leid" gefällt ihm, sogar besser als das englische Pendant "I'm sorry" und ich kann nur zustimmen. Dann denke ich sofort an "Auf Wiedersehen" und übersetze es mit "Until we meet again", damit es verständlicher wird. Das klingt ebenfalls sehr schön, finden wir. Ich freue mich auf den Tag, an dem wir gemeinsam meine Liste durchgehen werden, mit all den unübersetzbaren Worten, die ich mir über die vergangenen Jahre notiert habe, doch dafür ist es zu früh. Ich liebe unsere verbalen Feinheiten, so manche Herleitungen von Wörtern und Ausdrücken, deswegen auch die eher veralteten Redensarten und Bücher. Deutsch ist voll von Emotionen, die uns selten auffallen, wenn wir uns sie nicht gerade auf solche Weise in Erinnerung rufen, es ist detailreich und hat einen sanften Klang, niemand wird mich vom Gegenteil je überzeugen. Fakt ist auch, dass ich keine Lehrerin sein will, möchte keine geringschätzenden Kinder unterrichten müssten, außerdem finde ich es auf merkwürdige Weise intim, genau diese kleinen sprachlichen Nuancen jemand anderem beizubringen. Diese Nachtlektionen sind das erste und einzige Mal, ausgenommen eigenen Kindern, aber wird es jemals soweit sein? (Nein).
Zurzeit merke ich selbst, dass ich mit meinen Gedanken manchmal abwesend bin, an manchen Tagen schaue ich verträumt zum Himmel auf und wünsche mir sehnlichst eine Veränderung herbei, an anderen lasse ich meinen Blick aus dem Küchenfenster schweifen und freue mich darüber, was ist. Vielleicht ist die Mitte der Zwanziger die letzte Chance, um wirklich etwas großes Neues zu wagen? Darüber grüble ich oft, denn ich weiß schon, wie sonst mein zukünftiges Leben aussähe, wenn ich bloß "einfach so weitermache". Es wäre nicht das schlechteste, was man sich vorstellen kann, ich habe mir sichere Verhältnisse aufgebaut mit der Aussicht für die nächsten Dekaden genauso existieren zu können. Jedoch gerade dann erinnere ich mich daran, was ich meinen Freundinnen oft mit dem auf den Weg gebe, wenn wir uns darüber unterhalten, ob Hochzeit und Haushalt in unserem Alter schon alles sind: Dass man eben nicht in Mittelmäßigkeit dahinvegetieren soll, nur weil es gerade komfortabel ist, höre ich mich reden. Lieber einmal mehr das Unbekannte wählen, die Reise antreten, wählerisch sein, nicht einfach auf etwas Besseres warten, sondern sicher sein, dass es kommt, Rückschlag und Erfolg verbuchen, statt sich seinen gewohnten 60 Prozent Glück zu früh zu verschreiben – das ist mein persönlicher Glaube, den ich niemals aufgeben möchte, eigentlich.

Ich wäre so gerne hier, wie ich gerne woanders wäre.
Beides gelingt mir nicht wirklich gut.