♥-lich willkommen auf meinem Blog. Wenn ich mich kurz vorstellen darf, ich heiße Lena und komme aus Hessen. Ich hoffe euch gefallen meine Posts.

Montag, 17. März 2025

Die ich rief, die Geister

Werd ich nun nicht los! Um es mit den Worten Goethes Zauberlehrlings zu sagen. Wir nähern uns nämlich dem Abschnitt des Jahres, in welchem ich die selben Gefühle verspüre wie Bella in Twilight, als sie am Fenster saß und die Zeit an sich vorbeiziehen ließ; gleichermaßen melodramatisch, wenn auch vielleicht nicht ganz aus den selben Gründen. Aber zurück zum Anfang, was ist denn eigentlich in den letzten Wochen überhaupt passiert? Meistens befand ich mich nach der Arbeit auf der heimischen Couch und habe die Filmografie Wong Kar-Wais durchgeschaut, mich anschließend in das Hongkong der 90er hineingeträumt und zu allem Überfluss Youtube Videos konsumiert, in denen es um den asiatischen Streetstyle ging, schnell festgestellt, dass ich mich ab sofort super expressionistisch kleiden muss und dafür mit hoher Wahrscheinlichkeit ausgelacht werde, obwohl mein halbes Jahreseinkommen dafür draufgegangen ist. Heutzutage nennt man das "Rebranding", dazu kombiniert sehe ich in meiner Vision milchteefarbene Haare. Alternativ oder eher in Addition ziehe ich weiterhin Inspiration aus meinen französischen Klassikern der Kinogeschichte, imitiere den Plot eines rebellischen Einzelgängers, der vom rechten Weg abgekommen ist durch unkontrollierbar intensive wie kurzweilige Gefühlsregungen und sich nun – um wieder zurückzufinden, in Abgeschiedenheit zum Rest der Welt  den wirklich wichtigen philosophischen Fragen auf der Suche nach dem Sinn des Lebens widmen muss. Dann habe ich noch ausgiebig den Mond beobachtet, der irgendwie heller als sonst geleuchtet hat, trotz der vielen Wolken am Himmel und nächtelang versucht aufkommende Gedanken in meine Notizenapp zu quetschen, da sich das Tagebuch seit einer Weile "nicht mehr öffnen lässt". In einem anderen Universum erzähle ich sie jemandem, aber nicht in diesem. Ich nenne das Selbstfindung als Ablenkung, kein unbekanntes Phänomen also. 

Aber von welchen Geistern war die Rede? Zunächst eine Offenbarung; ich habe an mir eine Schwäche festgestellt... die gleichzeitig eine Stärke ist bei genauerem Hinsehen. Ich meine bemerkt zu haben, dass mir meine Emotionalität doch das ein oder anderem Mal in Beziehungsgefügen zum Problem wird, insbesondere der Punkt, an dem meine Empathie für mein Gegenüber mich oft meine eigenen Grenzen überschreiten lässt. In der Psychologie nennt man das pathologischen Altruismus. Ich erwarte mir von den auserwählten Personen, denen ich gerne etwas Gutes tue, die entsprechende Reziprozität und werde nicht gerade selten von einem leicht entstehenden Ungleichgewicht enttäuscht. Es fällt mir dabei schwer, nicht nach meine moralischen Grundsätzen zu handeln, die beinhalten, dass ich möglichst viele Aspekte eines Menschen und dessen individueller Vorgeschichte beachten muss, mich diesen dann im zweiten Schritt in meinem Handeln anpasse. Schlussendlich nehme ich mich in einer gewissen sozialen Verantwortung wahr und hoffe die Welt nach meinem situativen Gerechtigkeitsempfinden positiv beeinflussen zu können... selbstverständlich gepaart mit der gewünschten Anerkennung. Wie es stattdessen ausgeht, habt ihr sicher auch schon am eigenen Leib erfahren. Die wenigsten danken euch das, die Energiereserven sind leer und im schlechtesten Fall befindet ihr euch in einer schwerlöslichen Abhängigkeit. Vielleicht erinnert ihr euch an meinen Hang zur stetigen Optimierung, das gilt natürlich ebenfalls für den Charakter, meine Ansprüche an mich fordern mich nahezu auf, ein immer besserer Mensch sein zu wollen. Doch für das häufig zum Egoismus neigende Pendant (, denn genau diese Art springt sichtlich auf solches Verhalten an,) ist es einfach nie gut genug, sie fordern "mehr". Ich habe dieses Jahr ein echt großes Ziel, das da lautet früher Grenzen zu ziehen und dabei vorrangig auf mein Wohlbefinden zu achten. Wie auch immer, wir sind noch bei den Geistern oder eher beim überflutenden Wasser der Metapher. Leider ist die obige Erkenntnis nicht ganz das Ende vom Lied, die negativen Folgen waren doch etwas ausschweifender als ein verletztes Ego hier, ein Kontaktabbruch da. Durch das ganze "Nicht-Nein-Sagen-Können", was so oft mitschwingt, glaube ich knapp einem Wahnsinnigen entkommen zu sein (noch), sogar die Polizei musste um Hilfe in der Sache gebeten werden. 

Meinen restlichen Optimismus ziehe ich aus den Tarotkarten, die ich kürzlich legte. Sie sagten mir, ich sei wie die Sonne und der Mond, ich bräuchte keine Verlust von außerhalb fürchten. Es sind wohl doch vermehrt die anderen, die sich in meinem Licht oder meiner Wärme wohlfühlen, welchen die Abwesenheit meiner Energie auffallen dürfte, mir kann man mein Scheinen gar nicht wegnehmen.

A star for someone, the moon for someone special.