♥-lich willkommen auf meinem Blog. Wenn ich mich kurz vorstellen darf, ich heiße Lena und komme aus Hessen. Ich hoffe euch gefallen meine Posts.

Mittwoch, 1. Januar 2025

Jahresrückblick 2024

Dieses Jahr hat das Leben wieder so richtig angefangen Spaß zu machen und wie es dazu kam, erzähle ich euch heute ausführlich. Aber erstmal beginnen wir mit den Umständen, die für die Wende gesorgt haben, worüber ich jedoch stets geschwiegen habe. Eine Trennung kann ja bekanntlich viele Facetten haben, meine hatte nur eine; und zwar Erleichterung, im Endeffekt war es höchste Zeit jenen Ballast loszuwerden, denn ich war erschöpft, geistig und körperlich. Mein bestes Gegenmittel war wohl mir einen neuen Job zu suchen und so endete ich in einer örtlichen Schule, was mir weiterhin viel Freude bereitet. Ich bin dankbar für das kleine Team an liebevollen Kolleginnen, die mir täglich, genau wie die Kinder, die Stunden auf der Arbeit verschönern und mehr als nur aushaltbar machen. Es wird keine von ihnen lesen, aber der Anschluss und die Eingliederung dort sind mir eine große Stütze, besonders in schwierigeren Zeiten. Man muss sagen, ich war schnell wieder die alte und die geendete Beziehung ist mir nicht wirklich nachgehangen, spätestens zu meinem Geburtstag setzte die Realisation ein, dass das wohl so sein sollte, denn ich war ganz ehrlich monatelang in einem emotionalen Tief, für das ich überhaupt nichts konnte. Wir unterschätzen den Einfluss von anderen Menschen auf unser Leben, das ist vielleicht ein frühes Learning diesen Jahres gewesen, nicht bloß in unseren Handlungen, sondern auch in dem, was wir nach außen strahlen und da war eine Weile nichts. Bis ich am 5. April mit Freundinnen um den Tisch saß und feststellte, dass der Funken immer noch in mir steckt, mir ganz alleine gehört. Es ging also gewissermaßen nur noch bergauf, auch wenn mich dann wohl die schwierigsten Wochen packten, in denen zugegeben etliches drunter und drüber lief. Leider habe ich weiterhin eine nicht ganz gesunde Katze zuhause sitzen, an der mein Herz sehr stark hängt und musste in dieser Phase einige Termine mit Robbie wahrnehmen. Dann folgte eine langwierige Renovier-Arbeit am Haus, eine sehr brenzlige Situation innerhalb einer Freundschaft und dann war da noch die bevorstehende Konfrontation mit einer meiner irrationalsten Ängste; dem Fliegen. Meine beste Freunde würde heiraten und ich, die den steinigen Weg bis dahin lückenlos begleitet hatte, durfte Trauzeugin sein. Für mich war das etwas Ganzgroßes, eine Aufgabe, die mir im ganzen Leben niemand zugeteilt hatte, bis jetzt. Die Planung der Hochzeit war sehr aufregend, auch der Fakt, dass diese in England stattfinden und ich meinen ersten Flug wahrnehmen würde. Doch ihre Familie hat es mir leicht gemacht und mich gleich zu Anfang unter ihre Fittiche genommen, Panik hatte ich trotzdem, ich weiß genau, wie ich an dem Reisetag mit einer gigantischen Übelkeit mitten in der Nacht aufstand und keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte. Im Endeffekt tat die Überwindung auf so vielen Ebenen gut, dass es bezeichnend ist, wie viele Flughäfen und Bahnhöfe ich dieses Jahr gesehen habe. Hätte man mir eine Glaskugel in die Hand gegeben, noch bevor sich die Geschehnisse von 2024 ereignet hätten, dann säße ich dabei lachend in einer Ecke, nicht wissend, was ich an jenen Orten im Entferntesten zu suchen habe. 


Ein fließend blaues Kleid, was mich persönlich an Grace Kelly erinnern sollte, war was ich am großen Tag von Dennie trug, einen kleinen Ausschnitt aus Peter Pan las ich auch vor, entsprechend ihres Neuanfangs in einem fernen Land: [...] There's no better time to start, think of all the joy you'll find when you leave the world behind and bid your cares goodbye. You can fly. You can fly. Irgendwie war ich eifersüchtig, dass jemand es schaffte sich von allem Alten "einfach" zu verabschieden, obwohl einen doch vieles an seiner Heimat hält. Das ist schon die nächste Lehre, die ich für euch habe; keiner da draußen liegt in Ketten, nur, weil man eben hier geboren ist. Ihr müsst nicht mit Menschen Kontakt pflegen, mit denen ihr zusammen in der Schule wart, gleiche Orte besucht habt oder die Eltern mal gemeinsam im Verein waren. Wahrscheinlich gibt es sogar überall auf der Welt einen Platz, den man für sich beanspruchen kann. Ich hielt nicht viel von England, auf Abschlussfahrt sind wir hindurch gefahren, um schließlich in Schottland zu enden, was wirklich schöne Ecken hat, aber Fan war ich nicht geworden. Eine Aussage, bei der ich mir Monate später nicht mehr ganz so sicher bin, denn trotz meiner schlechten psychischen Verfassung, habe ich irgendwie einen netten Kontakt dort knüpfen können, der letztlich doch den ein oder anderen Flughafen Aufenthalt erklärt. Jedenfalls befinden wir uns mittlerweile im Sommer, mit Abstand der beste seit langem. Ich ging viel aus und eine Sache war verschieden zu den bisherigen Jahren, denn ich fühlte mich als hätte ich tatsächlich eine Mehrzahl von Freunden, auf die Verlass ist. Obwohl meine engste Freundin Deutschland den Rücken kehrte, fühlte ich mich von allen anderen sehr gut aufgefangen, aber genauso nehme ich mich auch ihnen an. Zum Beispiel werde ich Patentante für ein Kind, das jeden Moment auf die Welt kommen kann, nach meiner Rolle als Trauzeugin die nächste wichtige Aufgabe, für die ich mein Meistes tun werde. Du vertraust mir dein schutzloses Baby an? Ich werde immer für dich da sein. In manchen Punkten gibt es kein wenn und aber mehr, solche Verbindungen sind soweit gereift, dass ich der ehrlichen Überzeugung bin egal was mal gewesen ist, sie werden einen festen Bestandteil meiner Zukunft ausmachen. Ich freue mich auch, wenn wir bloß gemeinsam Kaffee trinken, Sachen besprechen, Fußball gucken oder Entscheidungen fällen wie der oberste Gerichtshof, über jede Anlaufstelle in meinem Leben freue ich mich mehr. Personen, bei denen man Ruhe und eine Pause findet, sein Gehirn ausschalten kann für einen Augenblick, es gibt etliche, auf die ich nicht mehr verzichten würde. Wenn ich etwas dergleichen schreibe, meine ich auch immer meine Familie mit, die bei mir war als Trost und Aufheiterung, als ich zeitweise niemanden sonst hatte, manchmal reicht eine Tasse Tee zusammen oder mit Tommi irgendwelche Filme zu gucken und die Welt sieht ganz anders aus. 
Der Sommer war sehr schön, ich vermisse wehmütig die warmen Temperaturen, im Garten meine Rosen zu gießen, oder über die örtlichen Feste zu schlendern, die Interaktionen mit den vielen Menschen um mich herum, aber ich hatte noch mehr Ziele dieses Jahr, die in Erfüllung gehen sollten. Wer mich kennt, weiß wie gerne ich einmal nach der Schule nach Amerika wollte und mich doch niemals getraut habe, nun hielt ich ein Ticket in den Händen, welches Los Angeles als Reiseziel ankündigte, Kalifornien, ganz genau wie in meiner Lieblingsserie, durch die ich überhaupt jenen Interesse entwickelte. Nach allem, was ich bereits im laufenden Jahr überstanden hatte und wie gut ich alleine zu mir fand, dachte ich das größte Abenteuer dürfte jetzt auch nicht mehr fehlen. Dieses Jahr machte ich vieles wahr, von dem ich dachte, es werde niemals passieren. Ich bin ziemlich kritisch und stur, wenn es darum geht mit anderen Erinnerungen zu teilen, deshalb wollte ich nicht innerhalb meiner Beziehung irgendwas derart Einprägsames erleben, es war der richtige Moment, alleine eben. Bis zum "Abflugscountdown" lag noch einiges an Arbeit vor mir, im Sinne des Wortes, wie auch auf persönlicher Ebene, Fronten sollten geklärt werden und ich mit bestem Gewissen in der Luft sitzen, es ist die Zeit des Loslassens gewesen. Insbesondere von zwischenmenschlichen Verknüpfungen, die nicht mehr sein sollten, sowie das finale Festlegen auf die, die bleiben dürfen. Stress, Anspannungen und das, was eben gerne mal danebengeht, doch mich hielten meine positiven Kontakte auf Spur, es war kein Zweifel an mir und meinen Schritten, auch wenn diese manchmal ins Nichts führten. Oder nach Berlin, aber kein Jahr ohne Online-Freundschaften wie Anna und Marie, die ich endlich wiedergesehen habe. Abschiede und Neuanfänge gaben sich die Hand, wie der Herbst den letzten goldenen Spätsommertagen. 

California here we comeRight back where we started from 

Dankbarkeit. Das trifft es am besten, ich werde für die Ewigkeit dankbar sein, dass ich dieses Jahr in all seinen Facetten erleben durfte. Es war bunt, ich war so richtig am Leben, denn es gab für mich Sonne und gute Laune und lange Nächte und Zweisamkeit und jede Menge Wertschätzung, die mir fehlte. Ich sah Hollywood, die Stadt meiner Träume, Orte und Menschen, die mir mein altes zähes Existieren niemals bescheren hätte können. Definitiv ist mir weiß Gott ebenso Schlechtes widerfahren, aber nichts, was die guten Zeiten nicht ausgleichen konnten. Genießen konnte ich ebenfalls die Stunden ganz für mich, beschäftigt mit meinen liebsten Hobbies wie Sport Gucken, ein und dasselbe Spiel auf der xBox zocken, Tagebücher vollschreiben, mit der neuen Kamera herumexperimentieren, oder einfach mich um Heim und Hof zu kümmern. Ach und wisst ihr noch als Djokovic die Goldmedaille bei Olympia geholt hat? Ein ausgezeichneter unvergesslicher Augenblick. Ich hatte mich mehr gefreut als ich es über eine eigene tun würde. Aber ich bin auch dankbar für mich, deshalb bleibt die Überschrift unverändert: New year, same me, hoffentlich, denn mit mir selbst bin ich überaus zufrieden. Ich bin über mich hinausgewachsen, habe Dinge gewagt, einiges an mir besser kennengelernt, verstanden woran ich arbeiten muss, viele Chancen ergriffen, eben das was in meinen Möglichkeiten lag aus dem Jahr gemacht. Ein bisschen bin ich stolz, eine bessere Freundin geworden zu sein, ein wichtiger Gesprächspartner, selbst eine Anlaufstelle, wenn es brenzlig ist, für Menschen nah und fern, aus der Vergangenheit oder kürzlich dazugewonnen. Sowie Düsseldorf nicht der einzige Bahnhof blieb, war Frankfurt auch keine Endhaltestelle von mir. Wir schauen die Inbetweeners von meiner Couch aus, sitzen nebeneinander als wäre es das normalste auf der Welt. Mein Gehirn verabscheut den Gedanken, dass jemand nicht immer bei mir sein kann, gleichermaßen könnte ich mich nicht mehr freuen, wie innig Bindungen auch mit größerer Distanz werden können. Man stelle sich vor derart weit voneinander getrennt zu sein, aber trotzdem all die Zeit in diese Person zu stecken, sich Geschenke zu machen, Telefonate zu führen, simpel gesagt weiterhin am Leben teilzuhaben, selbst wenn es sich bei oberflächlichem Hinsehen vom eigenen gänzlich unterscheidet, weit in der Ferne abspielt. 
Die letzten Wochen waren ein heilloses Auf und Ab, ich möchte nicht lügen, aber gegen Ende des Jahres leert sich auch bei mir die Batterie und gerade dann kommen die am meisten emotional geladenen Feiertage auf einen zu. Und die Rauhnächte, also die Zeitspanne zwischen Weihnachten und Neujahr, die für Reflexionen, Reinigung und Rituale gut sein sollen. Jede Menge Gelegenheiten vor sich hin zu grübeln und im Gedankenkarussell verloren zu gehen. Kälte, Einsamkeit, Nichts-zu-tun-Haben, keine leichte Kombination, sondern fruchtbarer Boden für Sorgen und Ängste. Es ist und bleibt der beständige Kampf zwischen dem Bedürfnis Sicherheit suchen und den Aufbruch ins Unvorhersehbare zulassen. 

Im Endeffekt will ich meinen, dass es doch lohnt sich von den gewöhnlichen Konventionen einen Schritt zu distanzieren und für das eigene Dasein stetig Möglichkeiten offenzuhalten, die höchstwahrscheinlich für andere ein wenig verrückt klingen. In meinem Leben, aus eigener Erfahrung gesprochen, war schon immer alles möglich, aber das ganze Potential eines Jahres, habe ich erst mit diesem ausgeschöpft. Ich bin glücklich geworden, in dunklen Stunden zuhause, in Menschenmengen, die meine Sprache nicht sprechen, zwischen misslungenen Versuchen, gebrochenen Beteuerungen und mit angekratztem Selbstbewusstsein, das langsam wieder zu mir zurückgekommen ist. Ich habe es geschafft, stets glücklich zu sein und mich von Rückschlägen nicht aus der Bahn werfen zu lassen, kein Schatten liegt auf mir, kein Groll, der sich unterbewusst nährt, kein "was wäre, wenn". Ruhe und Frieden, das Gegenteil von dem, wie 2024 angefangen hat, nämlich in einem verdammten Chaos auf allen Ebenen, bei jedem Kopfhochhalten musste ich bangen gleich von der nächsten Welle verschluckt zu werden. Heute könnte ich mich mit geschlossenen Augen in die Tiefen treiben lassen. Herzlich danke ich jedem, der dieses Jahr mit mir Zeit verbracht hat, mit dem ich schöne Momente teilen durfte, der mich aufgeheitert hat in schweren Stunden, mir eine liebe Nachricht hinterlässt ohne Grund oder ab und zu noch auf meinen Blog klickt. Ich sehe euch alle und wünsche nur das allerbeste für 2025, hoffentlich wird es auch unser aller Jahr. Viel Gesundheit, Beständigkeit, Erleben-Dürfen, Spaß und positive Energien, hab euch lieb – Auf ein Neues, Nummer vierzehn hier gemeinsam! ♡ Lena