♥-lich willkommen auf meinem Blog. Wenn ich mich kurz vorstellen darf, ich heiße Lena und komme aus Hessen. Ich hoffe euch gefallen meine Posts.

Donnerstag, 12. Dezember 2024

"Und ich atme die kalte Dezemberluft und bin leer (...) "

Gedanken ziehen schneller an mir vorbei als die Wolken des kalten Nachthimmels. Ich sitze auf der obersten Stufe vor der Haustüre und starre in ein sternenloses Grau, manchmal ist es eben so, denke ich und halte kurz inne, bevor das Wirrwarr in meinem Kopf munter weiter geht. Dennoch bin ich ruhig und die Anspannung der letzten Stunden fällt von mir ab, alles auf Pause setzen, nur für einen Moment.  Genau das wünsche ich mir für die letzten Tage im Jahr, abschalten und herunterfahren, für ein paar Minuten die Stille und das Nichts in sich selbst greifen können. Dürfen vielleicht. Ich gehe von einer Fülle an Gefühlen und überwältigenden Emotionen in die kühle unberührte Stagnation des bevorstehenden Jahreswechsels, wie immer eigentlich. Das Lied, das ich gerade zitiert habe klingt wie eine blasse melancholische Melodie in meinem Unterbewusstsein, inspirierend und gleichzeitig sinnbildlich. Ich habe lange nicht mehr geschrieben, nicht weil ich keine Lust hatte, sondern weil mein Tagebuch alles aufgefangen hat, was ich hier nicht mehr in Worte verpacken konnte. Jeden Abend schrieb ich von Liebe und Einsamkeit, von Unverständnissen und Reue, von guten Freunden und einem sich ewig drehenden inneren Karussell. Ist es das, was sie damit meinen "in der Realität zu leben" oder ist meine kleine Fantasiewelt dadurch nur noch abgeschotteter von jeglichem Äußeren geworden? Was ist es, das ich für die Welt um mich nicht mehr richtig artikulieren kann? Dieses Auf und Ab und Hin und Her, zwischen so großem Glück und dem tiefen Sturz danach, ich nenne es schlicht das Menschlich Sein in seiner verquerten Rohheit. Dann wünschte ich mir, jemand anderes könnte es für mich beschreiben, in seine Einzelteile zerlegen und im Detail möglichst rational analysieren. Doch wenn nicht ich selbst, dann auch kein dritter. Grübelnd sitze ich vor dem Bildschirm und frage mich wie es wohl weitergeht, werfe einen seitlichen Blick auf die bereits verpackten Geschenke für Weihnachten und den künstlichen mini Christbaum auf meinem Küchentisch, alles ist bereitet für den Abschluss, das Ende. Wer die Dunkelheit nicht fürchtet, der schätzt auch nicht das Licht.