Immer, wenn ich an die Menschen denke, die ich verloren habe, erwischt mich ein Hauch Sentimentalität und für gewöhnlich folgt in den meisten Fällen die Traurigkeit. Was hilft mir dann? Unter anderem das Einnehmen der Gegenseite, denn auch mit meinem Verlust verbinde ich das Wegfallen einiger positiver Aspekte. Wenn ich komplett ehrlich bin; ich bin diejenige, die zuhört, die sich interessiert, der man gerne alles anvertraut, egal wie moralisch durchwachsen ein Thema für die Mehrheit zu sein scheint. Ich bin auch die, die oft Zeit hat oder sich welche schaffen kann, die vorbei kommt, bei der die Tür offen steht, die ans Telefon geht und falls nicht, zurückruft. Die Art Freundin, die aufheitert, die ablenkt, die es meistens selbst schon durch hat und am ehesten darüber lacht. Gleichermaßen jemand, der von Herzen mitfühlt, mitleidet, auf der Beerdigung deines Opas oder meinetwegen Goldhamsters mit dir weint und am Geburtstag eine Karte für dich gebastelt hat, selbstverständlich mit passenden Worten, über die sich vorher ausreichend Gedanken gemacht wurden. Ich bin ebenso diejenige, die sich über ein kleines Andenken wie eine Postkarte freut, sie aufhängt in der Küche, die jedoch kein Geschenk für selbstverständlich hält oder einen von dir aufgenommenen Weg. Die, die lieber einmal mehr danke sagt oder nachfragt, in ihrem Tagebuch über das Unausgesprochene schreibt und Eintrittskarten von gemeinsamen Unternehmungen aufklebt, heimlich ein schönes Foto macht.
Ja, du darfst alles von mir haben, dir ausleihen, es mitbenutzen oder mit nach Hause nehmen. Ja, ich teile mit dir und du kannst hiervon etwas abhaben. Ja, mich kann man alles fragen, nein du brauchst dir nicht blöd vorkommen, ja ich wiederhole es nochmal für dich. Weißt du ja, ich bezahle das natürlich, ja, ich werde darauf achten und mich bessern, denn ja, ich denke drüber nach, ja, ich entschuldige mich selbstverständlich, wenn ich daneben lag. Ja, ich helfe mit, ja ich begleite dich zu deinem Termin und genauso erinnere ich dich daran. Ja, ich gucke da mal drüber, ja, ich kann hierauf aufpassen, klar tue ich dir den Gefallen. Und nun zu dem, was wirklich zählt: Ja, ich vermisse dich, wenn du weg bist, ja, du kannst dich auf mich verlassen, ja, ich mag dich vermutlich mehr als du glaubst und ja ich denke an dich, vielleicht noch Jahre später, obwohl du mich längst vergessen hast. Nein, ich lösche deinen Kontakt nicht, ich hasse dich nicht selbst wenn wir uns streiten oder verliere gar meinen Respekt. Nein, ich nehme nicht das Schlechteste an, wenn wir wenig voneinander hören oder sortiere dich bei erster Gelegenheit aus, denn nein, ich ersetze nicht und Abstufungen mache ich auch keine nach irgendwelchen oberflächlichen Kriterien.
there's a part of me that wants to becompletely and utterly alone. then there'sthe other part that desperately clings toeveryone i care about. i feel rather patheticeither way.
