♥-lich willkommen auf meinem Blog. Wenn ich mich kurz vorstellen darf, ich heiße Lena und komme aus Hessen. Ich hoffe euch gefallen meine Posts.

Donnerstag, 14. September 2023

Erwachsen sein wollen und erwachsen werden sind zwei gänzlich unterschiedliche Dinge. Mir ist aufgefallen, dass ich genau diese Art Teenager war, der es nicht abwarten konnte volljährig zu sein, doch im Nachhinein merke ich wie falsch manche Motive dafür waren. In der eigenen Wunschvorstellung bleibt man Nächte lang wach, bestellt sich Fastfood, wann immer man Lust darauf hat, kennt kein zeitliches Limit um nach Hause zu kommen und erlebt jede menge Spaß auf Partys. Ich für meinen Teil hatte schon viel früher mehr Verantwortung als die meisten Jugendlichen und musste mir meinen Tag um meine alltäglichen Pflichten herum planen. Komisch dann dennoch zu glauben, dass sich durch das Erreichen einer Zahl viel ändern würde. Wahrscheinlich dachte ich, sobald man zu den Erwachsenen zählen darf ist alles Übung und schlussendlich Gewohnheit. Ein Studium beenden, den Garten in Stand halten, eine Beziehung führen, den Haushalt im Griff haben, irgendwo zwischendrin noch leben, sich mit Freunden treffen, Freundschaften und Bekanntschaften genügend Zeit einräumen, pünktlich die Steuererklärung abgeben und generell ein Auge für alles Anfallende nicht verlieren. Da möchte ich für viele sprechen, die es ja auch hinbekommen, das mag nicht das Thema sein. Auch abends müde ins Bett zu fallen ist normal und eben nicht wie früher verboten bis zum Morgengrauen zocken. Wobei, manchmal möchte ich genau das tun, selbst wenn es sich simpel und kindisch anhört. Ich habe dazu mehr Lust, als Bewerbungen zu schreiben oder mich mit einem schlechten Gewissen zu quälen, welches mir ein unaufgeräumter Keller seit Wochen bereitet. Aber zurück zu dem, was ich eigentlich ergänzen wollte, jetzt wo wir uns einig sein dürften wie unspektakulär es ist für nichts mehr Zeit zu finden, das die sechzehn-jährige Lena zum Strahlen gebracht hätte, genauso wichtig ist es, ihr ab und an etwas Raum zu geben. Man betrachte die genannten Kernaspekte und stelle sich vor, dass sie noch lange nicht das Ende waren, eher als ein Anfang oder Überbegriff zu verstehen sind, größtenteils durchschaue ich nicht mal, was morgen auf mich zu kommen könnte. Es sind "erst" die Zwanziger und ich bemerke wie viel sie abverlangen. Gerade dann, wenn man wie ich noch Altlasten der Jugend mit sich herum trägt. 

Trotzdem kann ich dem aktuellen Umbruch (Erwachsenwerden?) etwas abgewinnen, denn der so häufig beklagte Stillstand scheint langsam vorbei zu sein. Ich bin interessiert zu erfahren, ob nun der Punkt kommen mag, an dem sich die Wege für die Zukunft manifestieren, die Freunde im Leben sind, die auf unbestimmte Zeit bleiben und jeder irgendwo eine Nische für sich findet. Einfach gesagt, ob sich gewissermaßen die Orientierungslosigkeit in ihr Gegenteil verkehren wird, oder komplett unerwartet die Karten gänzlich neu gemischt werden. Heute ist mein Leben in geregelten Bahnen und wann konnte ich das zuletzt von mir behaupten? Und dennoch weiß ich nicht, wie stark es mich in künftig noch reizen wird "neu anzufangen" und alles umzuwerfen, vielleicht gerade jetzt. Etwas, ein innerer Impuls vermute ich, gibt mir momentan den Anstoß mich wieder mehr zu erfinden und auszuprobieren, Schritte ins Ungewisse zu wagen, anders zu sein als bisher. Noch kann ich schwer beurteilen, in wieweit sich gegenwärtig Türen öffnen, weil sie sich eine Weile am Stück auf vielfältige Arten, sämtliche hintereinander, geschlossen haben. Ein bisschen zumindest habe ich mehr losgelassen, mir selbst mehr Freiheiten eingestanden, unperfekte Zustände akzeptiert und intuitiver gelebt. Weiterhin ist es nicht einfach für mich, nicht jede Entscheidung rational bis zum äußersten zu begründen, als hielte man mir die berühmte Pistole auf die Brust. Ich denke das ist vor allem eine Sache, in der ich mich geirrt haben könnte. Dass alles im Leben so furchtbar durchdacht sein muss, einem Sinn oder Zweck zu dienen hat und nach objektiv erschließbaren Mustern funktioniert. Komplett verwerfe ich diese These noch nicht, aber irgendwas hat es auf sich mit den verschiedenen Reifephasen, denn sie eröffnen immer wieder andere Blickwinkel, die man vorher mangels Erfahrung und Zeit nicht einnehmen konnte. Spannend wäre darauffolgend auch die Idee, dass sich irgendwann doch das meiste erklären lässt, nämlich eben dann, wenn man eine Fragestellung in allen Phasen seines Seins durchleuchtet und neu stetig aufgerollt hat. Meint ihr, ich werde dahinter kommen, zu einem Ergebnis des Großen und Ganzen? Sofern es dieses überhaupt gibt. 


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