♥-lich willkommen auf meinem Blog. Wenn ich mich kurz vorstellen darf, ich heiße Lena und komme aus Hessen. Ich hoffe euch gefallen meine Posts.

Montag, 12. Dezember 2022

Die finale Analyse (?)


Mit den Jahren sind meine Analyse-Fähigkeiten besser, vielleicht sogar hervorragend geworden. Es gibt Weniges, worauf ich mir keinen Reim bilden kann oder völlig im Dunkeln darüber tappe, wieso Dinge eine gewisse Richtung gelaufen sind. Manchmal bin ich mir sicher, dass ich sogar weiter gedacht habe, als es die Situation erfordert hätte und letzten Endes wohl ganz und gar nicht als diejenige dastehe, die "es" nicht versteht. Was ich besonders gut wahrnehme ist wie sich schleichend oder gar plötzlich Stimmungen und damit auch Beziehungen ändern, als hätte ich einen siebten Sinn dafür, wenn etwas den Bach herunter geht. Meistens kommentiere ich diesen Prozess nicht mal, aber wie gesagt, ich realisiere ihn auch ohne große Worte. Ich möchte ein leicht zu verstehendes Beispiel aufführen; ein kürzlich gewonnener Kontakt, der stets um Konversation und Treffen bemüht war, meldet sich von jetzt auf gleich nicht mehr bei mir. Und ehrlichweise kommt das ständig vor. Glaubt diese Person dann, bloß weil ich weiterhin freundlich bleibe oder andeute, für die wenige Zeit oder Interaktion Verständnis zu zeigen, dass ich komplett ratlos darüber bin, wieso das gerade jetzt passiert? Bitte glaubt das nicht, im Namen aller halbwegs empfindsamen Menschen, ja man merkt es, wenn das Gegenüber das Interesse verliert, simpel keine Lust mehr hat oder Freundin oder Freunde zwischen einer funktionierenden Bindung stehen. Ich könnte ohne Probleme für jeden, der sich mir abgewandt hat, eine Erklärung hier und jetzt lückenlos finden, bzw. habe ich das schon zum damaligen Augenblick getan. Oft sind die Rechtfertigungen einen solchen Schritt zu gehen mehr als naheliegend, rein zu offensichtlich, dennoch werden sie nie ausgesprochen. Mein Verhalten ändere ich nicht. Wenn es, wie in den häufigsten Fällen, nicht meine persönliche Entscheidung ist Abstand zu nehmen, dann signalisiere ich Normalität bis zum finalen Cut. Etwas anderes als einen Ausspruch des Hinnehmens wird man von mir ganz sicher nicht hören. Es sind meistens sogar Freundschaften, um die vor allem ich stets bemüht war, weshalb ein Mancher vermuten mag, dass ich es auch eines Tages sein werden, die fragt: "Wieso reden wir eigentlich nicht mehr? Was ist los?" Sollte mir jemals wieder irgendjemand so wichtig sein, dass ich ehrlich besorgt nachhake, dann steht es schlecht um mich und meinen Selbstwert (einmal und nie wieder). Gab es bereits Unstimmigkeiten, während der Kontakt aktiv lief, so habe ich bisher immer mögliche Probleme angesprochen und versichert bekommen, es gäbe keine, außer dem furchtbar stressigen Alltag. Mir bleibt damit keine Wahl, außer mich auf die Ergebnisse meiner Analyse zu berufen, die nur in der seltensten Ausnahme daneben lag. Kleine Vorblende: Noch kein einziges Mal, konnte jemand direkt adressieren, was wirklich dahinter steckt oder falls es an meinem Verhalten läge, beziffern, inwieweit ich mich störend oder daneben benommen hätte. Lustigerweise sind mir folgende Motive andauernd begegnet und zwar über Jahre; Männer die sich Hoffnungen machen, Frauen, die eifersüchtig sind, Freundesfreunde die mich nicht "nicht leiden können" oder mich eventuell zu viel gemocht haben und nun intervenieren.

Punk eins, ich habe einmal in zehn Jahren, wenn es hochkommt, Interesse an einer männlichen Person, der Rest existiert nicht in meinen abwegigsten Gedanken. Doch das Schlamassel (so glaube ich) rührt letztlich daher, dass mein Humor, meine Sprüche oder offene Art oft missinterpretiert werden und sich geradezu in Kleinigkeiten ohne Bedeutung hineingesteigert wird. Ich habe eine klare Weise zu kommunizieren, von der man sich sicher sein dürfte, frühzeitig über Beziehungs-Abbruch oder Aufnahme-Wunsch informiert zu werden. Punkt zwei, Frauen oder noch spezieller Freundinnen von männlichen Bekannten. Grundsätzlich habe ich es oft erlebt, dass sich weibliche Kontakte sehr an mich angeglichen haben, ein Nacheifern kann dabei schnell in Eifersucht umschlagen, insbesondere, weil ich in der Regel "gut ankomme", was für mich nicht heißt sich in den Vordergrund zu spielen oder sonstiges. Ich kann mich a) angemessen benehmen und b) habe ich viele Themen, bei denen ich problemlos mitreden kann  bei vielen löst das ein Konkurrenzdenken aus. Die Sparte Freundin ist nochmal ein wenig verschieden, sie ist mir fast die unangenehmste, weil sie furchtbar oberflächlich ist und für die meiste Zeit auf irgendwelchen Selbstzweifeln aufbaut. Ich finde den (überwiegend) indirekt vermittelten Vorwurf "man könnte sich ja an den Partner heranschmeißen" wirklich daneben und habe dafür auch keinerlei Verständnis mehr. Ausnahme ist, wenn das Mädchen ein paar Jahre jünger ist, die Lage nicht richtig einschätzen kann und vielleicht psychisch eine schlechte pubertäre Phase durchmacht. Es ist wirklich fraglich, woher diese Bedenken ansonsten kommen, da ich sowieso die hauptsächliche Zeit meiner jugendlichen Blüte in Beziehungen verbracht habe (lies den ersten Satz nochmal). Außerdem besitze ich moralische Grundsätze, an die ich des Öfteren gerne mal erinnern würde. Es ist nicht cool oder ein amüsanter Zeitvertreib sich auf irgendein seltsames Ding mit einem vergebenen Typen einzulassen, um ein bisschen die Freundin zu "ärgern" oder im schlimmsten Fall dadurch die Beziehung bloßzustellen und das vielleicht noch ohne überhaupt einen Funken Interesse an dem Mann zu haben. Einfach "weil man es kann". Hört auf mich: Ihr werdet als die Dumme dastehen und deshalb ist die ganze Geschichte ein No-Go und eine unverschämte Verdächtigung. Der dritte Punkt handelt wiederum von einem der Ur-Phänomene meines Charakters; es gibt Leute, die können mich leider und das häufig schnell sehr gut und andere, da ist das absolute Gegenteil der Fall. Viele vermeiden dann ein Aufeinandertreffen oder Diskussionen im Freundeskreis, statt Stellung zu beziehen. 

Keine Sorge, noch sind wir nicht am Schluss angekommen. Wir überspringen jetzt einmal großzügig den Part, indem ihr mich für komplett egozentrisch haltet, weil ich das ohnehin nicht bin. Dies sind schließlich längst nicht alle Rechtfertigungsversuche. Mir ist zudem Folgendes aufgefallen: Freundschaft erfordert hauptsächlich die Komponenten "gemeinsame ethische Ansichten", "gemeinsame Interessen" und "gemeinsame Planungsabsichten", welche die übrigen Antworten darauf liefern, wieso es in jedem bisher nicht berücksichtigten Fall nicht geklappt hat. Ein Exempel für kohärente Vorstellungen im Bezug auf soziale Situationen habe ich euch bereits gegeben, siehe das richtige Verhalten gegenüber fremden Beziehungen. Ein weiteres wäre in der Bereitschaft der Konfliktlösung angesiedelt, vor allem die Akzeptanz einer abweichenden Meinung oder sich die Meinung ehrlich sagen zu dürfen. Dahinter steckt vieles, zu einem Großteil geht es jedoch um die Faktoren Toleranz, Respekt, Kommunikation  d.h. zusammengefasst ähnliche Werte. Diese stehen dem Austausch von Interessen und Vorlieben weit voraus, da dort eine Annäherung zwar begrüßenswert, aber nicht notwendig ist. Ich habe es sehr gern, wenn jemand gänzlich anders orientiert ist und mir etwas über neue Dinge erzählen kann, das Wichtigste ist, dass ein wechselseitiges Einbringen in die Freundschaft erfolgt. Das gilt im Grunde auch für gemeinsame Pläne, aber ich bin eigentlich nicht sonderlich schwer zu beschäftigen, mir reicht es aus einen Film zu gucken, was zusammen zu essen, mal ein Bier zu trinken [...] allerdings bin ich früher ebenfalls gerne Feiern oder generell ausgegangen, heißt ja nicht, dass man nur Zuhause sitzen muss. Dennoch kommt man nicht immer auf einen Nenner, gerade am Wochenende, was aktuell auch an meinen Verpflichtungen für das Haus liegt, bzw. an der Betreuung der Handwerker unter der Woche.


Am Ende dieses Eintrags habt ihr unter Umständen verstanden, warum es keinen Sinn ergeben kann, sich mit diesen Menschen gedanklich weiter zu beschäftigen, um sie zu trauern oder sie von sich zu überzeugen zu versuchen. Warum mir Gespräche darüber widerstreben und mit vorgeschobenen Begründungen abgespeist zu werden, ohne Hinweise um die Entwicklung möglicherweise positiv zu beeinflussen. Denn im Übrigen ist nicht alles verloren, obwohl der ein oder andere Punkt sich bewahrheitet, selbst wenn manche Sachen unangenehme Themen sind, die zwischen einem stehen, unüberwindbar oder überhaupt nicht nachvollziehbar ist keines davon. Bescheuert ist es hingegen, einen Kontakt klangheimlich ausklingen zu lassen und zu hoffen, es sei einem gelungen einen der eigenen Person positiv gestimmten Menschen zu täuschen. Nichts davon ist es wert, sich der Schuld grundlos anzunehmen, einen Fehler bei sich zu suchen oder eine erneute Annäherung zu erzwingen. Vermutlich ist es noch das Beste einen weichen Abgang zu machen, sich nicht aufzuregen und locker zu lassen. Jedenfalls wäre das mein Tipp für alle, denen es genauso geht oder ging. Leider liegt es mir trotzdem nicht gerade fern annehmen zu müssen, dass solche zerbrochenen Bindungen an einem zu einem gewissen Grad kratzen. Es mag ein wenig kitschig klingen, aber die guten, wahren und verlässlichen Freunde werden euch nicht aus solchen Motiven heraus verlassen oder abschreiben.