♥-lich willkommen auf meinem Blog. Wenn ich mich kurz vorstellen darf, ich heiße Lena und komme aus Hessen. Ich hoffe euch gefallen meine Posts.

Montag, 26. April 2021

H o m e

Wohin gehst du, wenn du sagst, dass du nach Hause gehst? 
– Manchmal ist zuhause kein Ort, keine vier Wände, sondern zwei Augen und ein Herzschlag, es sind die Arme, die mich halten und der Mensch, der mir das Gefühl gibt willkommen zu sein... jeden Tag. 

Ja, das ist eine sehr schöne Definition, nicht mal besonders weit hergeholt, aber entspricht sie wirklich (noch) meiner persönlichen Ansicht oder ist das wieder nur so ein unwirklicher Wunsch, der sich kaum in der Realität manifestiert? Wie an vieles, die Liebe Betreffendes, habe ich früher daran geglaubt, aber mittlerweile damit aufgehört. Vor einer längeren Zeit hätte ich also bedenkenlos zugestimmt, woran lag das oder was war anders? Damals, war ich nicht nur jünger und ggf. unreifer, ich war wirklich in einer düsteren Zeit alleine und ein bisschen verloren könnte man sagen. Aufgrund meiner familiären Situation verbrachte ich meinen Tag oder noch furchtbarer mein Wochenende nie gerne im Haus, obwohl ich jeden Platz darin mochte und auch mein Zimmer beispielsweise nicht gerade einer Gefängniszelle ähnelte. Es war einfach die zwischenmenschliche Anspannung, die negative Emotionalität, die mir den Begriff einer wohlbehüteten Heimat nahm und mich dazu bewegte eine abstraktere Idee dieses Wortes anzunehmen. Zu meinem großen Glück, gab es schon immer Tumblr (und Kalendersprüche) und die romantische Hoffnung, nur den Einen zu brauchen, der mir bester Freund, perfekter Liebhaber und Seelenverwandter gleichzeitig sein kann. Und mein Zuhause. Das nenne ich mein erstes Stadium, nach dieser Vorstellung habe ich gelebt, bis irgendwann die Wirklichkeit einen schmerzenden Strich durch die Rechnung machte. 
Langsam, aber sicher veränderte sich alles. Mein Haus wurde wieder zu meinem Zuhause, seit ich es komplett übernommen hatte, den kitschigen lyrischen Ausschweifungen schenkte ich keine Bedeutung mehr und meine einst Überlebens notwendige Hoffnung verlor sich komplett. Einerseits freut es mich, denn ich liebe den Ort, an dem ich lebe mit ganzem Herzen und bin hier angekommen. Ich kann auch für Tristan das Zuhause sein, auch wenn er es niemals auf diese Weise sagen würde, auf beiden Ebenen sogar, physisch wie psychisch. Wahrscheinlich bin ich das, dieser naive Gedanke meines eigenen Teenager-Ichs, er hat ihn bisher nicht aufgegeben. Stadium zwei? Hört sich eigentlich nach dem Hier und Jetzt an, dennoch fehlt die Kombination der eben beschriebenen Ebenen bei mir und deshalb gibt es möglicherweise darüber hinaus Stadium drei, in dem ich mich glaube befinden zu können, falls es tatsächlich existiert. Home is such a lonely place without you  Resignation. Eventuell kennt jemand das eben zitierte Lied von Blink 182, das schließlich eine Verbindung zum eingefügten Bild schafft: Wir hatten ein rein menschliches Zuhause ohne den richtigen Platz zum Leben, dann das örtliche Zuhause ohne die abstrakte Idee, jedenfalls erfüllt sie sich nicht für mich, irgendwas fehlt in der Gleichung. Dachte ich zumindest, aber während ich mir meine nächsten Sätze überlege, bin ich längst ungeplant zu einem Ergebnis gekommen. Einfach gesagt, eine Liebe benötigt das Suchen und Gefunden werden, Lieben und Geliebt werden, usw. jeweils zwei Teilstücke zu einer Einheit. Wieso sollten man das nicht auf die Partner übertragen können? Mein Versuch einer Einigung würde deswegen in etwa lauten: Der eine sucht nach seiner menschlichen Heimat und der andere kann diese nur bieten, weil er seinen Platz schon gefunden hat. Durch die wechselseitige Bedingung?