♥-lich willkommen auf meinem Blog. Wenn ich mich kurz vorstellen darf, ich heiße Lena und komme aus Hessen. Ich hoffe euch gefallen meine Posts.

Donnerstag, 8. April 2021

10 Jahre ♡

Die Wenigsten haben daran geglaubt oder darauf gehofft, doch nun steht es tatsächlich an: Das große Blogjubiläum. Genau vor einem Jahrzehnt habe ich diese Seite ins Leben gerufen und seither regelmäßige Updates über meine alltägliche Sicht auf die Welt gegeben. Als ich 2011 anfing online zu posten, befand ich mich in einer wirklich schlechten Lage, hatte gerade erst meine Mutter verloren und wusste nicht, was aus mir werden sollte. Halt- und orientierungslos begann ich meine Gedanken zu notieren, sehr persönliche, intime Gedanken, die ich sonst mit niemandem teilen konnte. Daraus wurde ein Hobby, das Schreiben meine Leidenschaft und dieser Blog schließlich mein Rückzugsort. Versteht mich nicht falsch, ich wollte nie verhindern, dass Außenstehende das hier lesen, ich dachte bloß es würde keinen wirklich interessieren was mit mir ist. Die ganzen Abenteuer und Katastrophen, schöne Momente und aktuellsten Entwicklungen, urplötzlich waren sie nicht mehr irrelevant und einige Lesen kamen zu meiner Zufriedenheit hinzu, damals vor allem durch das Netzwerk SchülerVZ bedingt. Aber auch Menschen aus meinem leibhaftigen Umfeld, die neugierig und kritisch die Vielzahl von Einträgen verfolgten. Die logische Konsequenz sobald Individuen und eine Fülle an Emotionen verwickelt sind? Etliche üble Kommentare, in der Schule ausgelacht werden, Personen, die sich angesprochen fühlen obwohl sie es nicht sind usw... irgendwie ist das, wie für sein Tagebuch angefeindet zu werden, mir hat sich das nie erschlossen. Dadurch, dass man die Seite anklickt, sich also ganz klar entscheidet in dem Bewusstsein einer Fremden/Bekannten/Freundin herumzustöbern, muss man doch gefasst sein, Abweichungen von dem zu erhalten, wie sich die Schreiberin der Öffentlichkeit hin zeigt. Im Grunde ist das keinem zum Nachteil, nicht zuletzt da Ehrlichkeit und Authentizität in der Wirklichkeit doch eher selten 100%tig zu finden sind.
Als ich vor ein paar Tagen hingegen in meinem Tagebuch herumblätterte, merkte ich erst wie einsam ich eine lange Zeit war, wie zurückgezogen und privat ich durch die Jahre ging, trotz dieser Internet-Plattform. Und wie groß der Unterschied ist von Blogeiträgen zu Tagebucheinträgen, die ich nur mir selbst vorbehielt - also auch wenn mir (oder euch) einiges im Nachhinein doch minimal peinlich vorkommt, ich habe das sehr stark abgegrenzt von den Dingen, die wirklich keiner wissen sollte. Wer mich kennt weiß, ich sage über mich, dass ich wenige Freunde oder Bezugspersonen habe und das ist wahr, aber manchmal lese ich etwas aus der Vergangenheit und frage mich inständig: Wo waren diejenigen, mit denen ich zu dem Zeitpunkt Kontakt hatte, warum erzähle ich das quasi mir selbst in verschiedenen Variationen? Vielleicht war ich einfach schon immer so drauf, habe zwar viel zu sagen, aber suche keinen Ansprechpartner dafür, brauche nicht die reale Rückmeldung darauf oder die Kommentarfunktion. Das erspart einem viel; andere Meinungen, Kritik, leider auch Unterstützung, Zuspruch etc. Mir fehlt dieser Austausch ganz gewiss, dichten mir die Leute zumindest an und ich vermute, damit hängt zusammen, weshalb ich mich von anderen gern unabhängig mache und dauerhaft fühle. Seit 10 Jahren kann ich behaupten, zähle ausschließlich ich. Ich, ich, ich. Und meine absolutistische Perspektive. All die Felder, für die Mitmenschen zuständig sind, decke ich allein ab. Wenn mir Schlechtes widerfährt, bemitleide und tröste ich mich darüber hinweg, wenn mir Unrecht getan wird, stehe ich für mich ein und verteidige mich, wenn das Leben mich positiv überrascht, dann freue ich mich für mich. Und schreibe es auf für mich, zur Erinnerung. Wichtig ist, dass ich trotz des meinetwegen augenscheinlichen Mangels wachse, weil ich mir Contra gebe, weil ich Positionen neu überdenke, weil ich manchmal unzufrieden mit etwas bin und es ausspreche, weil ich an mir arbeite.
Gerade bin ich soo glücklich über alles, dass ich am liebsten ein paar Freudentränen weinen würde, ich liebe es zu Schreiben, ich liebe die alten Beiträge, ich liebe die Art wie ich Erinnerungen festhalten kann mit meinen Worten. Sollte ich irgendwann den Spaß daran verlieren, dann habe ich mich lange davor selbst verloren. Haltet mich für einen Egomanen in Eigen-Therapie, es ist mir gleichgültig, denn ich weiß von niemanden der über die gesamte Zeit ähnlich viel Herz bewiesen und Verstand gezeigt hat. Das soll nicht heißen das ihr es nicht habt oder genauso könnt, aber es ist verdammt mutig sich das ständig wieder zu präsentieren zu trauen. Darauf bin ich stolz, denn ich erachte das als fortlaufende Herausforderung, welcher ich mich stellen muss nach meinem Empfinden. Der Kürze wegen: Ich bin bereit für die nächsten zehn Jahre und plane mich nicht unterkriegen zu lassen. Dabei danke ich euch für jeglichen Support, auch für das unregelmäßige Hineinschauen oder das abwertende Schließen meines Fensters. Dennoch am meisten für die tollen und superlieben Kommentare und Nachrichten, die ich ebenfalls oft bekomme. 

In tiefer Freude, Dankbarkeit und Glückseligkeit,
 Lena