Ich habe Informationen zu meinem leiblichen Vater erhalten, unschöne, unklar und doch sind sie auf irgendeine Weise unmissverständlich. Es ist wie es ist, die Hoffnungen, dass er sich über mich freuen könnte und mich vielleicht sogar familiär annimmt, haben sich zerschlagen. Allerdings war das auch mehr Wunschdenken, nicht gerade realitätsbezogen. Ich kann gut ohne ihn leben, genauso wie ich ohne meinen Adoptivvater lebe, allein eben. Welche Eltern ich habe, hat keine Auswirkungen auf meine Persönlichkeit, nicht wie bei anderen, die mit ihnen groß werden und Charakterzüge oder Verhalten adaptieren. Dass es eine Vergewaltigung war, macht mein Dasein nicht weniger berechtigt. Ich bin Lena, ein Mensch, der viel über das Leben gelernt hat und doch ganz am Anfang steht. Wie ich es wollte, durfte ich mich ausleben, keine Religion, keine Mentalität hat mich gehemmt, keine innerfamiliären Strukturen, denen ich mich jemals unterordnen musste, keinen Ruf, den es zu verteidigen galt. Meine Ehre beschränkt sich auf meine eigene Selbstachtung, meine Moralvorstellungen, die ich mir selbst erarbeitet habe. Ich bin gut geraten, egal wie viel Schlechtes um mich herum war, ich bin frei und ich bin glücklich.
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