Ich möchte damit beginnen, ein Gefühl vorzustellen, welches dem ein oder anderen sicher bekannt vorkommen wird. Kennt ihr das? Irgendwie passiert so gar nichts und trotzdem spürt man, wenn etwas nicht stimmt. Es mag sehr klein und unterschwellig anfangen, doch dieses komische Bauchgefühl hat Potential unendlich stark zu sein. Manchmal ist man sich dessen Herkunft völlig bewusst... es lag ein Streit zu Grunde, es wurde sich vielleicht doch nicht über alles ausgetauscht, jemand ist sich seiner Emotionen einfach nicht genau bewusst. Und dann passiert es auch schon, eine dunkle Wolke tritt über einen, der man sich nicht entziehen kann. Zwar wäre es eine Option sich zu verkriechen und vor dem Regen oder eher Donnerwetter davonzulaufen, aber wisst ihr... es liegt dennoch in der Luft. Sowas muss nichts Negatives bedeuten, oftmals sind es die intimsten und schönsten Dinge, die man gerne einfach so im Raum stehen lässt und hofft, der andere würde sie bemerken und darauf eingehen. Leider ist das bisher viel zu selten vorgekommen und wenn wir auf unsere Unwetter-Metapher zurückbesinnen, ist euch sicher klar, wovon ich eigentlich spreche. Das gewisse Kribbeln ist für mich auch hierbei nicht ausgeschlossen, doch merkt man ist es böser Art.
Momentan bin ich zweierlei mit solchen Gefühlen betraut, unterschiedlich stark um meinen ersten Punkt direkt exemplifizieren zu können. Einerseits erwartet mich ein langfristiges Unheil, welches erst weiter durch Negativität wachsen wird, bis es seinen Höhepunkt erreicht und schließlich ausbricht, einem Vulkan gleich. Vergessen wir dies nun, ich denke es wird den Feiertagen vorbehalten sein und bis dahin wiege ich mich in trügerischer Sicherheit. Nummero zwei hingegen ist definitiv etwas, das ich der Öffentlichkeit nicht vorenthalten werde, denn es verfolgt mich schon seit nun etlichen Jahren und ist nicht mehr abwendbar und eigentlich auch nicht weiter im Stillen ertragbar.
Es gibt jemanden in meinem Leben, jedenfalls drängt sich die Person zwanghaft hinein und das auf eine widerliche freundschaftliche Art, dass ich mich am liebsten übergeben würde. Erst erweist sie sich als guter Zuhörer, geht viel auf mich ein und verteilt nett gemeinte Ratschläge, muntert mich auf. Sie gibt dabei nichts von sich selbst preis, keine sozialen Kontakte, die sie teilt, keine wirklichen Interessen oder Gemeinsamkeiten erkennbar, nicht mal besuchen durfte ich sie. Grundsätzlich erlebe ich so eine "Freundschaft" nicht zum ersten Mal, ich denke es gibt einfach wenige Menschen, die nicht gerade viel über sich selbst reden wollen und ich akzeptiere das. Diese ganzen Informationen, die ich im Gegenzug lieferte sind auch eher zufällig oder allgemein bekannt, nichts bei dem man denken würde, dass man etwas damit anfangen könnte. Ein bisschen Smalltalk, einen Teil meiner Lebensgeschichte und die aktuellsten Dramen also. Doch irgendwann wurde ich misstrauisch und das nicht gerade von heute auf Morgen, ich fragte mich zunehmend, was es wohl damit auf sich hatte, dass es jemandem, den ich als Bekannten deklariere, nur und ausschließlich um mich ging. Wir standen uns nie nahe, ich würde die Person nicht umarmen, weiß nicht wann sie Geburtstag hat und spüre auch sonst keinerlei Bindung. Recht schnell wurde mir klar, dass sie ohne einen einzigen Vorteil daraus zu ziehen, wohl kaum weiter mit mir befreundet sein würde. Der sogenannte "Vorteil" war mich um sich zu haben, mich zu sehen, meine Bilder betrachten und beurteilen zu können, Einfluss auf mich zu nehmen im geringsten Maße. An dieser Stelle ist spätestens klar, an der Sache ist was absolut nicht in Ordnung. Doch wie bringt man das zur Sprache und wie lässt sich das beweisen, verhält sich das Gegenüber sonst immer normal? Im Gegenteil, es verhält sich zuvorkommend, rücksichtsvoll, wie ein guter Freund eben, für keinen Gefallen zu schade. In vielen Lebenssituationen bin ich sehr glücklich, wenn mir mal jemand zur Hand geht, mir bei einer Erledigung hilft oder sonst irgendwie zur Seite steht. Geht es nicht gerade um Geld, würde ich fast zu allem dankbar ja sagen. Doch das war wohl der entscheidende Fehler, die Person teilweise zu nah an mich ran zu lassen, wobei mir das stets in irgendeiner Form zu Gute kam. Ich war vielleicht egoistisch und sah meinen Nutzen, blendete die Hintergedanken aus und reduzierte alles auf die freundschaftliche Ebene, von der wir beide ausgingen. Meine Gegenleistung war immer nur Zeit, Zeit, Zeit und meine eigene Anwesenheit natürlich. Leider ließen sich die wahren Intentionen meines Bekannten selbst von mir kaum noch verleugnen und verdrängen. Sobald wir mehr besagte Zeit miteinander verbrachten wurde er mir auf unangenehmste Weise aufdringlich, zwar wieder nur unterschwellig, aber unaushaltbar. Ich ließ ständig auf Wochen oder Monate den Kontakt abbrechen, die Situation entspannte sich daraufhin meist tatsächlich. Bis sie wieder kippte und alles von vorne begann. Dass man der Person so doll anmerkte, wie sie mich für sich beanspruchen wollte, ohne jemals ein Wort über Gefühle oder sonst was erwähnt zu haben, war wirklich schrecklich belastend. Ich war mir zunehmend auch sicher, sie spricht schlecht über mich, vor allem über meinen Charakter und falsch über unser "Verhältnis" bei ihren Vertrauten, sofern diese existieren, dabei himmelte sie mich jahrelang aus genügend Distanz an. Ab und zu ein Kompliment auf ein Bild von mir worauf ich "danke" schreibe, das war es, vor mir jedenfalls. Die Person verstand unsere Freundschaft irgendwann so widersprüchlich, wie sie es nach außen hin zu präsentieren scheint. Eine Fantasie-Geschichte, die sich anhand Halbwissens über mich zusammen gestrickt wurde, höchstwahrscheinlich zum Thema Liebe und Zuneigung, von der dieser Mensch in Realität gar nichts weiß. Nochmal die Frage, könnt ihr euch das vorstellen? Jemand erfindet über Jahre eine eigene Parallel-Realität, in der euer bester Freund und Partner am besten gleichzeitig sein darf und hält diese aufrecht, indem niemand wissen kann, was wirklich geschehen ist, weil der Kontakt zu euch unterbunden wird von jeder Seite. Für wie dumm jener mich gehalten haben muss, tragisch, dass die Wahrheit anders aussieht und ich schon lange hinter deine schmutzigen Heimlichkeiten gekommen bin. Ich verzeihe dir viel, aufgrund deiner sozialen Inkompetenz und schlechter Dinge, die dich damals vom rechten Weg abgebracht haben. Mir ist weitestgehend egal, was du dir über uns erfindest, denn wer dir solche Dinge glaubt, ist kein bisschen intelligent und hinterfragend. Ablehnung und Verzweiflung sind doch die größten männlichen Laster, ich wünsch' dir gute Besserung. Mögest du zu einer normalen geistigen Haltung zurückfinden.