Erster Schultag

Hey ihr Lieben, heute war also der erste Schultag nach den Ferien. Als ich zur Haltestelle ging regnete es leicht, mit gesenktem Kopf lief ich durch den Regen, als ich mich unterstellen konnte, sah ich Fabian, Pasqual und Nico. Sie grüßten mich, ich sie zurück. Keiner schien sich wie vermutet verändert zu haben, na was solls. Im Bus herrschte großes Gedrängel, aufgrund des Wetters fuhr ich trotzdem mit früheren. Vor der Schule sah ich erstmal J. Ich lächelte ihn an, er warf mit einen freundlichen Blick zu und fasste die Hand seiner Freundin. Wir gingen relativ nebeneinander den Weg zum Eingang, ich schaute auf den Vertretungsplan, an solchen Tagen war eigentlich jeder Lehrer da, so auch heute, in der ersten Stunde stand Latein an. Ich fürchtete mich ziemlich, denn wir hatten noch eine Arbeit zurückzukriegen, bei welcher ich ein alles andere als Gutes Gefühl hatte. Ich setzte mich auf meinen Platz, Rowena war ebenfalls schon da, sie flüsterte mir zu:"Ich hab M. schon gesehen." Na toll, dachte ich und kramte mein Heft aus dem Rucksack. Wenige Minuten später kam die Lehrerin herein, mit ihrem weißen Beutel mit den Arbeitsheften drinne, wie ich das hasse! Gewohnter Weise ließ sie uns erstmal die Klausur gemeinsam verbessern, bevor sie austeilete. Ich hatte bedauerlicherweise nicht mehr die geringste Ahnung vom Konjunktiv und ähnlichem. Die Zeit verging wie im Fluge, ich war immer aufgeregter, ich wollte endlich meine Note wissen. Auf das Schlimmste gefasst, nahm ich das weiße Heft entgegen, sah mir die erste Seite mit der ersten Aufgabe an, gleich mal richtig schlecht, nur einer von sieben möglichen Punkten. Das geht ja gut los! Ich blätterte auf die letzte Seite, eine 3+. Am liebsten hätte ich geschrien oder ähnliches, ich war voll zufrieden.
Die zweite Stunde Deutsch, Noten besprochen, wird eine gute 2.

 

In der Pause gab es natürlich nur eine Person die ich im Kopf hatte, ich lief die gelbe Treppe aus dem Obergeschoss herunter, schaute mich um, sah in Richung Cafeteria. Herzklopfen. Ich ging langsam aber zielstrebig auf ihn zu, aber schließlich doch wieder ein paar Zentimeter vorbei. Am Kiosk wollte ich angeblich etwas kaufen, Rowena machte mir Vorschläge, nein, in Wirklichkeit wollte ich rein gar nichts, obwohl ich nichts zu essen hatte, fühlte ich mich satt. Ich drehte mich zu M. um, er redete mit L., sie lachten zusammen, er schien glücklich, ich war glücklich. Plötzlich zog mich Rowena am Ärmel. "Lena!", sie sah mich vorwurfsvoll an, "Wolltest du damit nicht aufhören?" Ich schüttelte den Kopf. "Ich habe ihn seit Beginn der Ferien nicht mehr gesehen..."

Sie war verärgert, ich wusste was sie wollte. Sie wollte, dass ich ihn vergesse, egal was schon wieder alles dazwischen Gutes passiert ist. Ich war genervt und ich bin es immernoch, immer dieses hin und her, er ist nicht nett, - er ist total nett, er wird dich nie mögen, - er wird, er ist ein guter Mensch. Ich brauche mich nicht rechfertigen, ich brauche ihn nicht rechtfertiegen, nicht vor Rowena, aber ich lasse nicht zu, dass sie ihn irgendwie schlecht macht, sie kennt ihn nicht mal auf irgendeine weise, er würde sie nicht auf Facebook annehmen und darüber bin ich ziemlich froh. Muss sie sehen, was mir von ihm gefällt? Muss sie seine Bilder sehen? Nein, ich bin eh der Meinung, ich sollte wieder mein eigenes Ding machen und die Sache etwas diskreter angehen, was im Klartext heißt: Ich werde nicht mehr ganz so viele Wörter über ihn verlieren vor spgenannten Freunden. Es ist besser so, wirklich. Ich schaff das.

xoxo lena :*