Aber 2018 war ja zum Glück nicht nur ein einziger großer Racheakt, an alle die mir mal wieder unrecht getan haben, ja es gab auch tatsächliche Lichtblicke. Ich lernte wie immer viele neue Leute kennen, ich stach eine wirkliche Vielzahl an Tattoos und wurde immer besser, ich bin froh einen Freund zu haben, der mich gerne üben lässt und langsam zahlt es sich aus. Vieles wurde über reine Mundpropaganda weitergegeben, das freut mich am meisten, denn zufriedene „Kunden“ sind mir die liebste Werbung. Aber natürlich ging es weit darüber hinaus, man verbrachten mehr als nur etliche Stunden miteinander, man lernte sich kennen und aus „Kunden“ wurden schnell Freunde.
Was in diesem Jahr blieb wie im alten, war meine Leidenschaft Fotos zu machen, von allem Möglichen, sprich hauptsächlich von schönen Sonnenuntergänge oder meinen Katzen. Aber auch ich machte mich gerne zurecht für ein hübsches Bild, ich bin vielen Trends gefolgt was mein Make-Up betraf und ich tat es gerne. Dass ich das ein oder andere mal dafür komisch angeschaut worden sei, war mir egal, mittlerweile fällt es mir nämlich mega leicht aus mir und aus anderen das meiste rauszuholen. Und wer möchte etwas gegen vorteilhaftes Schminken einzuwenden haben, in einer Welt voll aufgespritzter Lippen, gemachter Brüste und wohin der Wahn auch noch reicht. Mir geht es nie darum anderen zu gefallen, mich beruhigt es und macht es glücklich, kreativ ausgelastet zu sein, selbst wenn es auf diesem Weg ist, wobei ich auch gerne gezeichnet habe, Tattoomotive und ähnliches. Wenn ich es abschließend betrachte, es war wahrhaft ein Jahr, das ich mir selbst gewidmet habe, indem ich mir viel Zeit nahm, meinen Anspruch an mich selbst zufrieden zu stellen, sei es das Aussehen oder innerliche Auseinandersetzungen, die ich ausfechten mussten. Ich habe es mir ehrlich recht machen können, es gab so viele Tage, da fühlte ich mich mehr als nur auf mich allein gestellt und ich weiß, ich habe auch ohne die Unterstützung anderer, immer die richtigen Entscheidungen getroffen, selbst wenn sie hart waren. Es ist mir am Herz liegend, nicht Situationen bereuen zu müssen, nicht mein Handeln in Frage oder meinen Ärger für unbegründet abzutun.
Apropos Unterstützung und davon gab es selbstverständlich trotzdem genug, besonders werde ich 𝐹𝑟𝑎𝑛𝑧𝑖 hervorheben, die sich nicht nur jedes Drama bereitwillig angehört hat, sondern sich auch nie zu schade war, es mit mir durchzustehen oder mit auszubaden, wenn es nötig war. Kein mir eingeredeter Zweifel an Solidarität könnte mehr sprechen, als die Taten an all diesen Tagen und entsprechend war es andersrum. Wir haben sicher am ehrlichsten zusammen gelacht und zusammen gelitten, die intensivsten Gespräche gehabt und abstrusesten Pläne verwirklicht. Es war nicht immer einfach, eher als würde das Leben uns ständig vor eine neue Herausforderung stellen, aber am Ende war es doch irgendwie cool, haha.
Leider musste ich mich auch von jemanden verabschieden, der bis dato mein bester Freund war, er zog weg, aber es war mehr als die Entfernung. Ich möchte glauben und dir wünschen, wie gut es dir ergeht und gleichzeitig hoffen, dass all die negativen Dinge, die ich über etwas höre, erlogen sind, doch wir wissen beide, es stimmt nicht. Ich würde gerne die Zeit zurückdrehen können und dir sagen, dass du einfach hierbleiben sollst, leider geht das nicht mehr. Oh weh, ich merke die Spirale der Sentimentalität hat mich eingefangen, dann mach ich besser mal weiter. Es gibt auch drei Menschen aus der Vergangenheit die „dafür“ oder zumindest als kleiner, obwohl eher größerer, Trost wiederkamen. Aufgrund unserer Differenzen in der Vergangenheit möchte ich keine Namen nennen, hahaha, ne Spaß, es gibt einfach nicht viel darüber zu erzählen, aber es ist schön, wenn mal wieder jemand da ist, mit dem man über alte Zeiten reden kann, nicht? Hatte ich bereits erwähnt, vielleicht könnte ich Max am ehesten nennen, ich denke er ist mit Abstand die Person, die sich am liebsten all meine Stories anhört, auch wenn ich letztendlich denke, dass sie ihn inhaltlich gar nicht interessieren. Wisst ihr was ich meine? Es geht einfach nur darum zuzuhören und sich nicht wichtig zu machen, wenn der andere was auf der Seele hat. Und sowas schätze ich, wie in Jahren davor, sehr. Nicht diejenigen, die sich nach einer halben Ewigkeit wieder melden, um dann für genauso lange wieder abzutauchen.
Jedes Mal vor dem Jahresrückblick habe ich Angst, nämlich davor, dass ich zu wenig Tage hatte, von denen ich jetzt so langatmig erzählen könnte und dann lese ich mir die Texte durch und habe eigentlich nie auch nur einen einzigen genannt, weil das was für mich gezählt hat, immer die Entwicklung dazwischen war, diese ist für mich greifbarer, als eine Zahl, ein schlichtes Datum.
Trotzdem geht es nicht ganz ohne, da war zum Beispiel das Summer Breeze, wofür ich Karten gewonnen habe. Und eine damit verbundene kurze Zeit, in der ich alle Sorgen vergessen habe, stattdessen konnte ich mich auf eine Musik einlassen, die mir noch nie so nahe war. Irgendwas daran hatte einen Schalter umgelegt und plötzlich verstand ich alle, die diese Genre gut finden. Vielleicht musste das Schicksal mich einfach zu meinem Glück zwingen. Ich war auch in Amsterdam, was definitiv genug Reisestress für ein Jahr gewesen ist, wir hatten ein superschönes Hotel direkt mittendrin. Ich habe keine magischen Pilze gegessen, sondern jeden Morgen Belgische Waffeln, Pfannkuchen und Co. Leider erinnere ich mich auch an denkbar schlechtes Wetter und Kälte, sowie an meine Lieblingsjacke, die ich dort gekauft habe. Apropos gegönnt, ich war eigentlich sparsam, anders als sonst, zumindest was die laufenden Kosten angeht bin ich strukturierter und geordneter geworden und es läuft gut. Das ein oder andere schöne Stück konnte daher doch seinen Weg zu mir finden, wie mein Schal, wofür jemand sicher ein halbes Jahr Taschengeld sparen musste.
Auch zu Hause hat sich einiges getan, es wurde sich dieses Jahr vermehrt um den Garten gekümmert, ich habe viel Zeit investiert, dass jeglicher Raum verschönert, verbessert und erneuert wurde und das ist mir persönlich auch ein großer Wunsch gewesen. Dass der Ort, an dem ich lebe, auch weiterhin ein schöner ist, wo ich mich wohlfühlen kann und das konnte ich. Mir ist es lieber zuhause zu sein, als jedem anderen wahrscheinlich, einige erdrücken die vier Wände nahezu und sie sind immer unterwegs. Das wäre nichts für mich. Versucht jemand diesen Platz schlecht zu reden, reagiere ich entsprechend darauf.
Klingt als würden jetzt wieder die negativen Geschichten eingeläutet werden, naja, bringen wir es hinter uns. Der große Dreh- und Angelpunkt hierbei ist definitiv Tristan, sein Verhalten in diesem Jahr war mehr als durchwachsen und sorgte für die wohl größten Konflikte. Er ist ein Mensch, der gern auf Ehrlichkeit verzichtet, um bei allen Parteien besser dazustehen. Dabei hatte er die Chance, vieles zu bereinigen, stattdessen steht er nicht zu seiner Meinung, aus Angst vor der Konsequenzen. Ich und Franzi haben viel für ihn getan, was er selbst nicht tun konnte, was er gewollt hat, worüber er sich helle laut lachend gefreut hat, was er mit angesehen hat bis zum letzten Moment. Um danach zu sagen, er hätte damit nichts damit am Hut, dabei war er es, der mich vollgeweint hat, ständig nur enttäuscht war und teilweise richtig wütend. Lieber versteckt man sich hinter seiner ehrlichen und direkt Freundin, hinter mir, die sich ohne Grund quasi neue Feinde gemacht hat, denn das gehört genauso zum neuen Jahr. Viel lieber hätte ich vor ihm die Wahrheit erzählt, aber teilweise erachtete ich es als das Einfachste, man wäre mir böse. Ich kann das ab, glaubt mir und ich musste auch einiges abkönnen, denn was danach kam war noch um einiges schlimmer. Seine Familie verfeindete sich gegen mich, da Tristan zeitweise keinen Bock auf Zuhause hatte, dann Geld brauchte, wieder keinen Bock hatte, mir Geld schuldete, was er abarbeiten musste etc. Ich wurde hingestellt als jemand der ihn ausnimmt, reich ist haha und als ein böser Mensch, leider war es nicht mein Verhalten, was dazu geführt hat, sondern seines. Ich weiß, dass es einzig die Punkte sind, die ich so lapidar genannt habe, die Grund waren, für die Abneigung dererseits, zu schade, dass man das nicht wahrhaben wollte. Stattdessen musste ich Ausraster hinnehmen von erwachsenen Menschen, wie im Bilderbuch; Gekreische mit Tränen in den Augen, Wutanfälle gegenüber mir, bei mir daheim, Anmaßungen über meine Lebenssituation, die eigentlich denkbar schlechter nicht sein könnte. Denn eigentlich bin ich ein armes Kind, ich hab keine Mutter und einen Vater, der mir mein ganzes Geld klauen wollte, ich wohne seit Jahren alleine ohne festes Einkommen aufgrund von Schule, Studium und Co. Und nun habe ich noch einen Freund, den ich aufnehme aus Liebe, der mein Auto kaputt macht und monatelang auf meine Kosten lebte, mich in Konflikte verwickelte, vor denen er mich schützen sollte und was mache ich. Ich zucke mit den Schultern und das Leben geht weiter, wie oft war ich am Rand des Wahnsinns, definitiv zu häufig. Einzig und allein der Gedanken ein bessere, kommende Zeiten hat mich hierher gebracht.
Nun ist alles bereinigt; ich habe, was mich wesentlich von anderen unterscheidet, meine Meinung vertreten und meine Würde doch behalten. Habe mein Geld zusammen und auch mein Auto verzeichnete seither keinen Kratzer mehr. Das wichtigste ist jedoch, dass ich abgeschlossen habe mit dem Erlebten, es affektiert mich nicht mehr und falls mir die Vergangenheit irgendwann wieder versucht etwas anzuhaben, werde ich noch meine letzten Asse spielen. Alles in allem, 2018 hätte eigentlich schlimmer sein können, es gab keine tragischen Todesfälle oder Krankheiten wie sonst immer, ich kann sagen, dass es mir irgendwie doch gut geht und ich zufrieden mit mir bin, nichts wurde niedergebrannt, es gab keine Anzeige oder sonstige Konflikte mit dem Gesetz (zumindest keine zu meinem Nachteil), die Uni wurde positiv abgeschlossen für das Jahr und dieser Blog besteht weiter. Besonders schön fand ich den Sommer dieses Jahr, die Annäherung zwischen Robbie und Belana, mein gesundes Leben (auch wenn ich einige Arztbesuch brauchte, um mir das zu glauben), sowie die einfache Magie des Alltags. Der Kampf von mir, für mich selbst und mein Recht und Gewissen, war wohl der härteste und ich wäre froh, das ein oder andere wäre mir erspart geblieben. Dennoch hat es mich ein riesiges Stück nach vorne katapultiert, man muss nur wissen, wie man seine Energie richtig nutzen kann.
Ich habe mich auch sehr über die ganzen Leserzahlen gefreut, einige Posts hatten teilweise 200 Klicks, was schon recht viel für so eine Oldschool Seite ist. Ich weiß, viele neue Gesichter gab es und ich würde mir wünschen, euch auch 2019 begrüßen zu dürfen. Selbst wenn ihr mich (noch) nicht mögt, oder einfach neugierig seid, hier ist letzten Endes jeder willkommen. Nun ist es schon Anfang Januar und ich hoffe jeder da draußen, ist gut ins neue Jahr gestartet, ich tatsächlich. Es war ein schönes Silvester. Möge das 8. Jahr auf diesem Blog genauso erfolgreich werden!
𝓛𝓮𝓷𝓪