Um Fehlinterpretationen meines Gedichtes vorzubeugen, nochmal ein persönlicherer Text, damit dieses Thema einen würdigen Abschluss findet. Ein dreiviertel Jahr oder mittlerweile auch länger durfte ich mich mit Menschen herumschlagen, nein, war immer wieder mit einem Kreis Leute konfrontiert, die mir zunehmend versucht haben, mein Leben schwer zu machen. Natürlich nicht meine Philosophen Karriere und ich meine auch keine Freundschaften, was übrigt bleibt, wisst ihr selbst, wie schon so oft, passten einigen meine Beziehung nicht. Ich frage mich, ob es irgendwann einen Partner für mich geben wird, bei dem ich nicht durch meine Natur derartige Kontroversen im Umgang mit mir auslöse, doch beleuchten wir das nochmal genauer: Fangen wir aber vorne an, mit einem Gedankenexperiment, dann könnt ihr besser mit mir mitfühlen, haha.
Ihr kennt mich nicht, ihr habt ein paar raue Fakten über mich zu hören bekommen, wie mein Alter, dass ich alleine wohne und vielleicht noch welches Auto ich fahre, mich ein zwei mal in der Tür gesehen, ein euch nahe stehender Mensch verbringt gerne Zeit mit mir, das war's auch schon. Was passiert dann? Um zu kompensieren, wie entsetzt ihr darüber seid, wie der geliebte Mensch plötzlich ohne euch glücklich ist, fangt ihr an Streit zwischen den beiden zu säen, erst unbewusst, mit recht einfachen Mitteln; ihr redet ins Gewissen, dabei ihr nutzt euren Kummer und setzt ihn unter emotionalen Druck, bis er sich schlecht fühlt. Das Spiel beginnt langsam, der Erfolg bleibt aus, zurückholen könnt ihr diese Person nie vollständig, denn dort wo sie jetzt ist, ist sie ja glücklicher als alle Zeit davor. Die Wut und der Ärger staut sich an und ihr seid kurz vorm explodieren innerlich, bis das vermeidliche Ventil gefunden ist, Lena. Denn die Verbindung zu dem euch nahe Stehenden wollt ihr nicht aufs Spiel setzen. Ihr haltet es, von erwachsenem Ehrgeiz gepackt, für einen wunderbaren Einfall, für die beste Idee, bei mir nach der Schuld zu suchen. Irgendwann seid ihr euch sogar sicher, mich verantwortlich machen zu können und geht nun systematisch vor. Angefangen bei einem respektlosen Umgangston, über Kreischorgien selbst bei mir Zuhause, unnützem Anschwärzen und Anfeindungen in öffentlichen Lokalitäten, bis hin zu netten Telefonaten in eurer höchsten Stimmlage, denn daran merkt man erst, wie sinnvoll die angebrachten Argumente sind. Klingt logisch, was?
Nun, die Frage aller Fragen, was würde Lena machen? Ich habe das lang beobachtet, Notiz davon genommen und das meiste weggelächelt. Denn ich als persönlich, hab niemandem was getan, sicher lag es auch nicht an meiner ach so schlimmen Art, oder wie oft "vermutet" an meiner miserablen Erziehung. Denn wirklich schlecht ist beides nicht. Kern jeglicher Vorkommnisse, war wieder nur ein Problem der Gegenseite. Die Probleme mit sich selbst, weil man weiß, dass etwas schief läuft, wenn man sich so verhalten muss. Wie anmaßend ich doch denken muss, falsch, ich beurteile dies aus mehr Gesichtspunkten, die nur zwischen den Zeilen des Konfliktes zu lesen waren. (Überraschende Wendung, sie lässt es sich doch nicht gefallen? Plant sie Böses?) Tragischerweise nein, glücklicherweise ist es auch nicht nötig. Denn nach der Zeit, habe ich gelernt, dass es ungerecht wäre, mit Menschen, die sich in ihrer Freizeit z.B. gerne mit den aufgespritzten Lippen einer Bekannten beschäftigen, ernstere Diskussionen anzustreben oder generell, Menschen mit niedrigem Selbstwertgefühl zu strafen, es muss ihnen Last genug sein. Und was sie irgendwann noch lernen sollten, nicht ihre gesamten Daten auf Handys meines Besitzes zu hinterlassen, sonst komme ich nur auf komische Gedanken und das wollen wir alle nicht. Oh lálá, jetzt bin ich doch mehr als erleichtert, ich bin ein neuer Mensch tatsächlich.