Dienstag, meine Tür steht weit offen, Paula hoppelt auf der grünen Wiese herum, Robbie sonnt sich einige Meter entfernt. Die Sonne scheint, ich blinzle gegen das Licht. Heute ist ein schöner Tag. Gester war kein schöner Tag.
Ich: Bin weg, pass auf dich auf
Er: ?
Ich:
Er: Lena was machst du?
Ich:
Er: (ruft an)
Ich :
Halb elf, oder so ähnlich, ich habe das Zeitgefühl verloren. Ich bin gelaufen, soweit mich meine Füßen getragen habe und stehe mitten im Feld, ich schaue das erste mal seit einer Stunde auf mein Handy. Natalie schreibt mir, dass ich mich bei B. melden soll, er ruft sonst die Polizei. Na die hat mir gerade noch gefehlt, ich wollte doch weg, ich bin gerne weg, nur weil ich nicht gesagt habe wohin, macht der wieder einen Aufstand. Obwohl. Eigentlich bin ich in völliger Dunkelheit allein irgendwohin gelaufen, es regnet und besonders viel Akku, oder Geld, habe ich nicht. Ich melde mich also bei meinem Freund und plötzlich scheint ihm doch alles egal, weil er findet, dass ich wahrscheinlich wieder nur Quatsch mache. So tragisch war mein Verschwinden wohl doch nicht. Ich habe keine Ahnung, wie ich jetzt nach Hause kommen, es schüttet und die Kälte wird unerträglicher, ich halte mich an eine Straße. "Hey, du Hure, komm steig ein", bekomme ich aus einem Auto zugerufen und ich bekomme Angst. B. habe ich es auch erzählt, vielleicht hat er jetzt wieder ein bisschen Sorge um mich.
