Samstag, 6. April 2013
Da bin ich wieder, ein Jahr älter. Gestern war also mein Geburtstag, aber besonders viel zu Lachen gabs für mich nicht. Mittag gegessen haben wir bei meiner Oma, es war ehrlich schrecklich, sie kann einfach nicht mehr alleine. Nach diesem traurigen Anblick hatte ich erstmal ein bisschen Freizeit, begegnete auch meinem Vater, er kam gerade die Treppe runter, holten aus seinem Portmoinette ein paar Scheinen raus, drückte sie mir in die Hand und nuschelte 'Alles Gute.' Am Nachmittag passierte nichts besonderes, es gab Kaffee und Kuchen, war alles noch ganz okay. Abends, gegen sieben traf ich mich dann mit B. ich hatte mich total auf ihn gefreut, es schien alles ganz wunderbar, sein Geschenk kam super an und er machte einen entspannten und gut gelaunten Eindruck. Der Plan war, erst Essen gehen und dann in's Kino, doch vom zeitlichen her wäre das gar nicht mehr gegangen, sodass wir den Kinofilm vorschieben wollten. Schon auf dem Weg dahin wurde meine Laune getrübt, er erzählte mir von Pilzen, die er nehmen wollte, das würde zu seiner Selbstfindung beitragen und blabla. Ich hätte echt kotzen können, ich will keinen Freund, der Drogen nimmt, schon letztens war er wieder kurz vorm Kiffen, weshalb ich deshalb nochmal doppelt angepisst war. Endlich am Kino angekommen hatte ich mich etwas beruhigt, doch als die überkorrekte Frau an der Kasse sagte, ich sollte meinen Ausweis zeigen, weil der Film bis nach 22 Uhr geht, war meine Laune mal wieder am Nullpunkt, mein Dad hatte mir meinen Ausweis weggenommen, weil er doch Schnapps in meinem Zimmer gefunden hat. Dann wollten wir wenigstens in der Einkaufsgalerie etwas zu Essen suche, vor dem Laden angekommen, sagte ich zu B. er sollte entscheiden, was er will, ich hab eh keinen Hunger. Ich hasse es, dass miese Laune mir immer auf den Magen schlagen muss, aber egal, wir liefen weiter, zu der Bar wo er scheinbar Burger essen wollte. Aber nein, alles voll, wir gingen wieder den ganzen Weg zum Auto zurück, zurück zum Ursprünglichen Plan; Essen gehen. Da ich meine Wut und Enttäuschung leider nicht allzu gut verstecken konnte, beschloss B. mich nach Haus zu fahren, nein, bitte nicht, ich wollte nicht nach sowas auch noch alleine sein. Ich würde nur rumsitzen und an meinen aufgestauten Tränen ersticken, so konnte ich ihn überreden, doch zum Restaurant zu fahren, obwohl auch er langsam ziemlich genervt sein musste. Dort angekommen, versuchte ich krampfhaft zu lächeln, alles war verkehrt, alles blöd gelaufen, aber ich wollte mich nicht mit B. streiten, nicht an meinem Geburtstag und eigentlich gar nicht haha. Im Laufe des Abends ging es dann auch tatsächlich ein wenig bergauf. Wir fuhren nach dem Essen zu ihm nach Hause, saßen zusammen vorm Computer, ich durfte mir Musik wüschen, die auch wesentlich zu meiner Entspannung beitrug. Am Schluss lagen wir noch in seinem Bett rum, ich fühlte mich richtig erschöpft, es war schon wieder alles ein wenig viel gewesen. "Ich brauch dich doch", sagte B. plötzlich leise, ich fuhr sanft durch sein Haar, "Wozu denn", entgegnete ich, "Um auf das alles klar zu kommen."