Hier die Geschichte, Teil 2
Ich und die mir zugeteilten Männer
sitzen dicht aneinander gedrückt auf dem kalten Boden der Draisine, es ist
Winter in Russland, deshalb kommen wir nur schleppend voran. Am Ausgang des
heimischen Tunnels steht Jekaterina, eine meiner engsten Freundinnen. Sie sieht
mich traurig an: „Verlass mich nicht, ohne dich werde ich es hier wohl kaum
aushalten.“ Ich bitte, den Wagen anzuhalten, um noch ein paar Worte mit ihr zu
wechseln, immerhin kennen wir uns bereits acht lange Jahre lang und ich weiß
nicht, ob ich sie jemals wiedersehen werde. Mir fällt der Abschied schwerer,
als ich dachte, denn ich bekomme keinen Ton herraus. Sie kann ihre Tränen nicht
mehr halten, ihr Gesicht wird regelrecht von ihnen überströmt. Die Männer
drängen mich, wollen ihre Reise fortsetzen. Eine letzte Umarmung, ein letzter
Blick, ein „Danke für alles“ und ich sitze im Wagen. Es ist endgültig an der
Zeit, mein altes Leben hinter mir zu lassen. An der ersten Tunnelkreuzung
kommen wir schon in Verlegenheit, der eine Weg ist schneller, doch er führt
über einen stillgelegten Metrobahnhof, den man erst durchkämmen müsste. Was uns
dort erwarten würde, lässt und Option zwei, den langen, leicht umständlichen
Weg wählen. Dieser führt ein Stück
weiter in die Tiefe. Die Kälte wird ein Problem geben, aber wir sind
ausgestattet. In Riga anzukommen ist mein einziges Bestreben, ich werde mich
der Polis anschließen, dann werden wir unser Moskau, wie wir es kennen,
zurückerobern. Doch die Gase an der Oberfläche werden unser Vorhaben behindern,
ebenso werden die Zombies neue Strategien entwickeln um die heimischen
Metrostationen einzunehmen. Es wird Opfer geben, auf beiden Seiten. ©
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