Es ist Freitagabend, ich sitze auf dem Sofa, sehe mir alte Bilder an und warte darauf, dass Sabrina mich anruft. Wir wollten heute mal wieder richtig reden, über irgendwie alles, aber sie ruft nicht an. Heute mittag war ich mit ihr Eis essen und sie hatte mir versprochen, mich nach ihrem Kinobesuch anzurufen. Ich bin froh, dass ich diese Woche rumgebracht habe und mich ins Wochenende gerettet hab, es ist einfach so viel passiert, eigentlich die letzten vierzehn Tage, das lässt sich schlecht beschreiben und heute eigentlich doch wieder. Ich saß im Bus zu Sabrina, an einer Haltestelle stieg Jannik mit einem Freund hinzu, die beiden setzten sich neben mich und erzählten ein wenig mit einer Freundin, die sie im Bus antrafen von ihren Wochenendplänen. Der Freund heißt Marco fand ich heraus und war Schulsprecher der nahgelegenen Schule. Ich wollte nicht vor denen Lachen, da sie wissen würden, dass ich sie belausche. Immerhin hatte ich beide Kopfhörer als eine Art Tarnung in den Ohren, aber Musik lief nicht. Als ich fast angekommen war, konnte ich nicht mehr, sie machten Lehrer nach. Ich lachte wirklich von Herzen, Jannik sah mich an, seine tiefbraunen Augen durchdrangen mich, er lächelte leicht und wandte sich wieder von mir ab. Also hübsch ist er ohne Zweifel. Seine Freundin ist ein Jahr im Ausland, aber sie haben nicht Schluss gemacht, nur eine Phase. Sie ist der Meinung, dass er warten kann, ich denke es bei ihm nicht, er ist 17, geht feiern, mit Jungs und natürlich auch Mädchen, nicht der Typ für eine Fernbeziehung. Aber vielleicht hab ich auch einfach keine Ahnung und sollte aufhören mir eine Meinung zu bilden. So da gibt es ja noch eine Sache, mein Ultimatum, Rowena und ich haben beschlossen, dass ich M. bis zum 30. März gefragt haben soll, wegen dem Treffen, das wären noch sieben Tage, aber das Wochenende abgezogen sind es nur noch fünf, dann die Tage abgezogen, an denen ich keine Mittagspause habe, bleiben der Montag und der Donnerstag, ein wenig vorher muss ich schon fragen, damit es nicht so überstürzt wirkt. Vor den Ferien mit ihm reden, kleineres Treffen, das wär's halt schon mal, aber so richtig. An diesem wundervollen Tag dürfte von mir aus die Welt untergehen. Aber soweit ist es noch nicht, er muss ja sagen und ich muss mich trauen, ich werde es schaffen. Kennt man doch so von mir, niemals aufgeben und die verrücktesten Spontaneinfälle in die Tat umsetzen. Ich werde es hinkriegen und M. wird ja sagen. Fakt ist nur, wenn es doch nichts wird, hab ich's erstmal für die nächste Zeit verbaut, vielleicht sogar für noch länger, das würde ein harter Weg werden, es wieder so hinzukriegen, wie es mal war, beziehungsweise wie es jetzt ist. Gut, aber eben nicht perfekt und das wird es noch, spätestens wenn er sich darauf einlässt. Wäre das geisteskranken würde er es tun? Was sollten seien Freunde denken? Die ganzen Leute um uns herum? Was sollten wir machen? Wie soll ich den Mitschülern aus dem Weg gehen? Wie unterdrücke ich dieses furchtbare Lächeln, wenn ich ihn sehe? Aber das bringt mir nicht, rein gar nichts.
I want you to notice,
When I'm not arround,
You're so fucking special,
I wish I was special.
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