♥-lich willkommen auf meinem Blog. Wenn ich mich kurz vorstellen darf, ich heiße Lena und komme aus Hessen. Ich hoffe euch gefallen meine Posts.

Samstag, 6. Juni 2020

Die Sache mit der DNA

Wie die meisten wissen, bin ich adoptiert. Einige, die mich schon länger verfolgt haben, können sich vielleicht auch daran erinnern, dass ich damals mit sechzehn-siebzehn meine leibliche Familie gesucht und zumindest die meiner "Mutter" ausfindig gemacht hatte. Mit mäßigem Erfolg, bzw. mit der Erkenntnis, dass ich kein Interesse an ihr und ihrem Anhang habe, andersrum genauso. Meine Entscheidung mich aus der ganzen Angelegenheit zurückzuziehen stand fest und bis zum heutigen Tag habe ich sie kein einziges mal bereut oder revidiert. Ich verstehe durchaus, den ein oder anderen, dem dieser endgültige Schlussstrich zu harsch war, der noch mehr Versuche gestartet hätte irgendwo sich einen Platz zu erkämpfen, an dem man keinen hat, doch das bin nicht ich. Es reizt mich trotzdem die Frage, so lange ich zurückdenken kann, wer mein leiblicher Vater ist, natürlich war dieser nirgendwo angegeben. Deswegen der Dna-Test, er wird mir ein wenig Klarheit sicherlich bringen. 
Rückblende: Das Jugendamt, ebenso mein Adoptivvater hatten mir einstimmig erzählt, der leibliche Vater sei Schwede, würde sogar in Schweden leben und sei zu meiner Entstehung etwa 14 Jahre alt gewesen - eine Urlaubsbekanntschaft, eine einmalige Sache, ein Unfall eben. Die Familie meiner "Mutter" hingegen leugnete viele Jahre später, was sie einst zu Protokoll gegeben haben. Sie sei vergewaltigt worden, irgendwo im schönen Kosovo, von einem "Nachbarn" und am besten stelle ich keine weiteren Fragen mehr nach ihm und finde mich mit dieser Information ab. Wie ihr euch vorstellen könnt, ergab sich daraus natürlich eine Fülle an Fragen, die ich mir nicht ansatzweise selbst hätte beantworten können. Wie sollten sich ein albanisches Mädchen und ein schwedischer Junge kennengelernt haben im Urlaub, wie verständigt? Warum sollte eine Vergewaltigung folgenlos geblieben sein? Weshalb zog man sich aus dem Heimatort zurück, fing 500 km von hier ein neues Leben an? Und vor allem: Welche der beiden Geschichten ist nun die Wahrheit
Wenn ich in den Spiegel gucke, wenn ich mir Bilder meiner "Mutter" anschaue, dann lässt sich eine Tendenz erahnen, doch die Gewissheit fehlt. Der Dna-Test wird offen legen, welcher der beiden Versionen ich weiterhin Glauben schenken darf und wie ich weiter verfahren werde. Für mich steht fest, wenn das Ergebnis wider erwartend eine etwaige Prozentzahl nahe der 100 in Richtung Balkan anzeigt, ist für mich ein weiteres Nachforschen beendet, ich möchte keinen mutmaßlichen Vergewaltiger kennen lernen. Falls der Test zu einem hohen Anteil Nordeuropa, meinetwegen auch Deutschland stattdessen ergibt, bin ich gewillt diesen Menschen ausfindig zu machen, denn dann ist ziemlich sicher, dass sie einfach frühreif war oder heimlich einen Freund hatte, unter Umständen hier aus der näheren Umgebung. Viel zu lange warte ich schon darauf, hänge in der Schwebe und bin mir unsicher. Nach jetzigem Stand werde ich die Auswertung in zwei Wochen einsehen können, bis dahin bleibt es spannend. Ich freue mich sehr und fühle mich maßlos geehrt, dass meine Geschichte bei vielen Interesse und Mitgefühl wecken konnte. 

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