Donnerstag, 30. April 2015
Brief an eine Unbekannte
Gestern war ein seltsamer Tag, er war nicht wirklich positiv, aber negativ auch nicht. Vielleicht einfach zu aufwühlend für mich. Ihr wisst ja, dass ich meine leiblichen Eltern bzw meine Mutter zumindest suche, daher war ich auf dem Einwohnermeldeamt, um ihre neue Adresse rauszufinden. Doch eine Enttäuschung, die Dame durfte mir nur das Nötigste sagen, zB dass sie in Deutschland wohnt und nicht wie der Rest der Familie nach München gezogen ist. Wenigstens etwas, doch dann wurde mir ein Angebot gemacht, das ich unmöglich ablehnen konnte. "Wenn sie wollen, dann können sie jetzt einen Brief schreiben und ich verschicke ihn an die aktuelle Adresse, versprochen." Sie lächelte mich an, mein Herz pochte, nur 30 Minuten Zeit bis zur Mittagspause, ob mir das reicht? Ich hatte keine Wahl, ich wollte die einzige Chance nutzen, mit ihr irgendwie in Kontakt zu treten. Also setzte ich mich raus und fing an ein paar Zeilen zu schreiben. Doch was schreibt man jemanden, den man nicht kennt? Erstmal meinen Weg, meine Kindheit und später wie der Wunsch, meine wirkliche Herkunft zu kennen, entstanden ist. Und was ich alles dafür in Bewegung setzen musste. Dann fuhr ich fort, wie ich heiße und wo ich wohne. Wie ich aussehe, wie es mir geht, meine Lebenssituationen kurz umrissen. Und, wie sollte es auch anders sein, der emotionale Teil, ich hatte mich wirklich zusammengerissen, es nicht zu krass zu machen, doch ihr kennt mich. Ich kann einfach nicht anders. Also schrieb ich, mit dem Gedanken, dass dies der erste und einzige Kontakt sein könnte, alles was ich unbedingt loswerden wollte; Dass ich es verstehe, wenn sie mich nie kennenlernen will, ich wäre ihr nicht böse. Ebenso hoffe ich, dass sie die richtige Entscheidung getroffen hat damals und sie das beste aus ihrem Leben gemacht hat. Und dass ich mir wünsche, dass sie glücklich ist. Ich würde mich riesig über eine Antwort freuen, in egal welcher Form, muss auch nicht sofort sein, vielleicht in paar Tagen, oder Wochen, Monaten... Egal, manchmal brauch man Zeit, eine große Entscheidung steht bevor, für sie. Die zwei Seiten waren natürlich viel zu wenig, so viel mehr noch in meinem Kopf, das ungesagt blieb. Aber das Wesentliche war sicher genannt. Ich schloss den Brief mit, "Ich denke an dich." Wodurch sich der emotionale Druck erhöhte haha aber zurecht, ich will wirklich, dass sie antwortet, das fände ich unendlich spannend. Also ihr Lieben, drückt mir die Daumen!
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