Ich muss einfach bloggen, ich muss einfach. Heute ist der vorletzte Schultag vor den langen Sommerferien, man könnte meinen alles wäre entspannt und herrlich stressfrei, aber das ist einfach nicht wahr. Natalie und ich sitzen nach vier Stunden ödem Nichtstun an einem kleinen Weg neben dem Schulgebäude und sind traurig. Wir schauen ins Leere, lesen irgendwelche Kritzeleien auf halbkaputten Zäunen an und unterhalten uns über die Dinge, die mal wieder schieflaufen. Unterhalten trifft es nämlich ganz gut, wir jammern nicht rum, es sei denn, es ist ein angekündigtes Bad in Selbstmitleid. (Solche sind auch auf diesem Blog keine wirkliche Seltenheit, wie aufmerksame und weniger aufmerksame Leser sicher bemerkt haben.) Nun ja, was ist passiert? Hierbei beschränke ich mich auf meine Probleme, da ich von gewissen Leuten das letzte bisschen Privatsphäre wahren möchte. Anbei ironisches Gelächter meinerseits... Also gut, ihr wollt es ja nicht anders, ich spucke die Kurzfassung aus: Ich hab jemand dem Drogenverkaufs vezichtigt und ihm hat das 'wenig' gefallen. Jetzt könnte man sich doch fragen, wie ich mal wieder in so eine Situation geraten bin, nicht dass das selten vorkäme, ich habe ein Händchen für missliche Lagen. Es begann alles Ende November, vielleicht auch vor Weihnachten, oder zumindest nicht lange danach. Ich weiß es, als wäre es gestern gewesen, glaub mir; Mein Freund und ich hatten diesen Streit über unsere Drogen. Wir waren zu dem Zeitpunkt dabei uns zu einigen, dass ich mich nicht mehr betrinke und B. halt mit dem Kiffen ein für alle mal aufhört. Dann hat er noch was geschrieben, ich erinnere mich, einen leichten Hauch Ironie rausgelesen zu haben. In etwa: Dann lass mich wenigsten Drogen verkaufen, wie J. übers Internet. Und ich hatte ihm das gespielt streng verboten, worauf seinerseits ein: "Ohh", folgte. Diese Information trug ich also bereits eine Weile mit mir rum, aber erzählt hab ich das keinem, ist ja nicht meine Sache. Weiter in das hier und jetzt. In meiner Klasse ist ein Mädchen, sie ist J. Schwester und wir standen in der Pause zusammen. Jedenfalls redet sie oft von ihm, dass er wieder oft bekifft ist und da viel mir diese Geschichte von damals ein, um mir Bestätigung zu holen, fragte ich mal hinterrum bei ihr nach. Einfach, ob sie was von der Sache weiß, oder eben mitbekommen hat; darauf ein klares nein. Okay, dachte ich, nichts weiter dabei, dann war es wohl eine Verwechslung, ein einfaches Missverständnis.
Gestern. Am Nachmittag war ich gerade dabei mich auf meiner Couch auszuruhen, ich hatte heftige Bauchschmerzen und war dabei mir etwas Ruhe zu gönnen. Plötzlich wurde ich in Facebook doch tatsächlich von B. und gleichzeitig von J. angeschrieben, obwohl bei letzterem 'angeschrieben' nur da steht weil 'angeschrien' über geschriebene Worte kaum möglich ist. Ich hatte einen leichten Schock, immerhin hatte ich nichts bösartiges gemeint oder gesagt. Was mit mir los wäre, warum ich nicht meine scheiß Klappe halte, dass er die Cops nicht will. Oh Gott, das hatte mir gerade noch gefehlt, aber hey, ich habs ja nicht aus heiterem Himmel erfunden, es wurde mir ja gesagt. Aber wisst ihr, was B. zu ihm gesagt hat? "Ich hab nix damit zu tun." Und weil sie ja befreundet sind, steht wer jetzt verdammt blöd da? Jaaa, Lena. Mal wieder. Und mal wieder ganz allein. Die Facebooknachricht von gottweißwann konnte ich nun auch nicht auf der Stelle herzaubern, ich hatte keine Ahnung was zu tun. Aber ich war und bin eigentlich immernoch richtig verdammt wütend. Gehen wir einfach mal von dem Fall aus, B. wüsste wirklich nichts mehr davon, kann ja sein, er hat mich trotzdem in die Scheiße, ohne eine Sekunde zu zögern, reingeritten. Genauso hätte er sagen können, er ist sich nicht sicher, oder vllt hat sie es von irgendwem gehört. NEIN. Ich bin die Kranke, die sich sowas ausdenkt. Ist es nicht herrlich, wie der eigene Freund hinter einem steht. SAGT ES MIR, IST ES NICHT HERRLICH??
