Daniela zu Natalie, heute nach der Schule:
"Lena ist so erwachsen, ich kann gar nicht glauben, dass ich sogar älter bin. Eine Erwachsene, gefangen im Körper eines jungen Mädchens.Trotzdem hat sie ihren Schutzwall um sich und dahinter gibt es sicher spannende Dinge über sie und ihren Charakter, die sonst verdeckt bleiben. Ich glaube sie ist zu ihrem Freund ein ganz andere Mensch, ich hoffe er ist jemand bei dem sie eigenartig sein kann einzigartig sein kann. Eigentlich mag ich solche Personen wie Lena total, ich würde gern mehr über sie erfahren, doch es ist so schwer an sie heranzukommen.
Weißt du noch der Spruch, der mit London?
Ich glaube sie ist wie London, wunderbar, aber es regnet halt."
Daniela ist das klügste Mädchen der Klasse, die mit der jeder auskommt, jemand der sich immer anstrengt und für ihre Ziele sehr hart arbeitet. Man könnte sagen, ich bin das Gegenteil von ihr, leicht unbeholfen, meist planlos und nehme viel was zum Beispiel Schule angeht, auf die leichte Schulter. Mein Motto ist nämlich: Wird schon alles irgendwie klappen, klappt doch immer irgendwie. Ich kann euch nicht sagen, ob das ganz richtig ist, was ich mache, wie ich bin, aber komplett falsch kann es nie sein, Dinge auf sich zu kommen zu lassen. Habe mich dazu enschlossen, darüber nachzudenken, ob ich vielleicht einfach nächsten Frühling Realschulabschlussprüfung mache, ich lebe eh nur noch in jeden Tag hinein und was soll ich mit Abi, wenn ich nicht mal studieren will? Außerdem wär Fachabi drinne, falls ich doch noch Bock hätte. Ach und was noch gerade in meinem Kopf vor geht. Vorweihnachtsstimmung schön und geht, aber wenn jetzt Sommer wär' es wär sowas von der Hammer. Die Wochenenden mit meinen Jungs verbringen, alle sind gut drauf, mit und ohne Alkohol oder Weed. Wir sitzen stundenlang am Mainufer, lachen zusammen, gehen Eis essen und bestellen Pizza in Übergröße. Fahren auf doofe Stadtfeste zusammen, machen mitten in der Nacht an Straßenecken halt, ich sehe Marius beim rauchen zu, während ich vor lauter guter Laune kaum stillsitzen kann. Oder wir sitzen zu viert in seinem aufgepumpten Hundeschwimmbecken, natürlich inklusive dem Besitzer, hören dabei auf voller Lautstärke fragwürdige Musik, die wir selbstverständlich mit erhobenen Armen mitgröhlen können. "We are warriors, warriors of the world!" Wenn ich so darüber nachdenke, der Sommer hat mich stark gemacht, für all das was danach kam, bis zum heutigen Tag. Ich will ihn zurück.