Ich hasse Abschiede, besonders die, von den Menschen die einem Nahe stehen. Und ja, gestern abend was es so weit, ich und B. waren abends auf dem Spielplatz am Mainufer, wie so oft in letzter Zeit, nur irgendwas war anders. Richtig angespannt war ich, verdammt angspannt, es kam mir die Zeit über dauernd vor, als würde die Zeit gegen uns ticken. Wir saßen uns im Schneidersitz gegenüber auf der Bank, starrten uns an, ich seufzte hörbar. Er drückte seinen Kopf an meinen, "Ach Lena...", ich schloss die Augen, versuchte meinen Tränen erfolgreich zurückzuhalten. "Ich weiß nicht, was ich ohne dich machen soll." Dass er lächelte, konnte ich am Runzeln seiner Stirn bemerken. "Ich weiß auch nicht, was ich ohne dich machen soll." Wir saßen dort noch eine Weile, die Zeit verging fast gar nicht, doch immermehr merkte ich, dass er bald kommen musste der Moment des Abschieds. Im Auto auf der Rückfahrt konnte ich echt nicht mehr, ich hab gezittert und fast nichts mehr geredet. Fünf Minuten später, er hielt an, wir waren an meiner Straße. "Du steigst doch noch mit aus, oder?", fragte ich vorsichtig, das tat er. Da standen wir nun, einfach mitten auf der Straße, was egal war, da es schon die Mitternacht kratzte. "Da ist er wohl, der Moment", er kam einen Schritt auf mich zu und im nächsten Augenblick fiel ich ihm schon um den Hals. "Ich werde dich furchtbar vermissen!", flüsterte ich in sein Ohr, ach es war ja so herzzereißend. "Ich vermisse dich jetzt schon." Dann ließ ich ihn schweren herzens gehen, lief nach Hause ohne mich nocheinmal umzudrehen. Oh fuck, ich hätte nicht gedacht, dass mir das alles doch so nahe geht, deshalb beschloss ich einen Moment im Garten auf der Schaukel zu sitzen und einfach nachzudenken. Am nächsten Tag in der Schule realisierte ich erst wirklich, dass er jetzt wirklich weg war und ich ihn vielleicht erst wieder in einem Monat oder sonst wann sehe, Luana und Rowena haben es sogar bemerkt, mich gefragt, ob alle ok wäre, denn ich sei so "in mich gekehrt". Natürlich ist alles ganz wunderbar, merkt man doch! Nun heute den ganzen Tag lang in meiner sentimentalen Phase, haben ich vieles feststellen können. Zum einen, ich bin wirklich komisch und absolut seltsam geworden, aber es ist ok und zum anderen bin ich wie B. geworden, das ist noch ein wenig leichter zu erklären wie die erste Sache. Irgendwie waren wir uns schon immer ähnlich, aber plötzlich begann ich mich wie er zu verhalten, über die selben Dinge zu lachen, Gestiken, Mimik, das alles halt. Vielleicht sind wir Seelenverwandt und haben es nicht erkannt, obwohl, eigentlich haben wir das schon. Immerhin haben uns in der 'kurzen' Zeit wirklich viele Leute gesagt, wie gut wir zu einander passen, haha wir selbst finden, es gibt eine gewisse gegenseitige Liebe, wir müssen sie nur noch erforschen. Das werden wir, weil ich einen verdammten Weg finden werde, meinen Vater zu überzeugen, dass er mich übers Wochenende weglässt! Egal wie, aber momentan schwebt mir am ehesten die Tränendrüsen - Geschichte vor. Nun beende ich diesen Post mit einem Bild, das mir ein schlechtes Gefühl mit in die Nacht gibt, nun denn, bis bald. Ach ja, p.s. hab ich schon erwähnt, dass ich Abschiede hasse?